Zusammenfassung
Dieser Weg wird aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden, in Österreich, der Schweiz, Schweden, Ungarn, Großbritannien, Spanien, Slowenien, Lettland, Südtirol, aber auch in den USA zunehmend ersetzt durch eine explizite Ausbildung zum Supervisor. Ausbildungssupervision ist dann nur noch ein Randgebiet. Es geht jetzt um die Begleitung von Professionellen, die direkt mit Menschen arbeiten, und das in allen möglichen Feldern. In vielen dieser Supervisionsausbildungen spielt das Psychodrama keine Rolle, in manchen eine ergänzende, in einigen wenigen eine zentrale. Und in diesem Kontext, in dem auch der Autor tätig ist, ist ein Konzept der psychodramatischen Supervision ausgearbeitet worden, das möglichst viel aus dem Psychodrama für die Supervision nutzt, aber auch die notwendigen Ergänzungen systematisch einbezieht.
Zur Ausbildung von Psychodramatikern gehört es, dass sie supervisorisch begleitet werden, wenn sie als Novizen das gerade Gelernte in ihrer Praxis anwenden wollen, sei es in einer Selbsterfahrungsgruppe, in der Psychotherapie, in der Suchtberatung, im Kommunikationstraining, im Unterricht. Diese Supervision wird von Supervisoren durchgeführt, die von den Ausbildungsinstituten dazu ernannt wurden, weil sie besonders erfahrene und qualifizierte Psychodramati-ker sind. Diese Ausbildungssupervisoren werden dann oft auch später angefragt, wenn die Novizen »erwachsen« geworden sind und dann erneut Supervision benötigen. Dann geht es aber weniger um die korrekte Anwendung des Psychodramas, sondern um die allgemeine Qualitätsverbesserung der je konkreten Praxis. Und diese Ausbildungssupervisoren werden dann auch tätig für Praktiker, die nicht Psychodramatiker sind, aber in ähnlichen Feldern arbeiten. Zum Zweiten werden Psychodramatikerinnnen als Supervisorinnen angefragt, wenn sie über die nötigen Feldkenntnisse verfügen. Zum Dritten wollen manche Ausbildungskandidatinnen Psychodrama lernen, um es ohne weitere Umwege sofort in der Supervision anzuwenden. Dann wird die Ausbildungssupervision zur Supervisionsausbildung. Oder man besucht zusätzlich spezielle Aufbaukurse. Auf diesem Wege kommen viele vom Psychodrama zur Supervision.
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