Zusammenfassung
Die Herausforderungen an Industrieunternehmen werden hinsichtlich ihrer Positionierung in ihrem Wettbewerbsumfeld immer komplexer. Seit einigen Jahren ergänzen daher viele von ihnen erfolgreich ihre Sachleistungen durch Dienstleistungen, um der steigenden Nachfrage nach Problemlösungen gerecht zu werden. Inzwischen haben sich jedoch die Voraussetzungen zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen verändert. Der Markterfolg entscheidet sich längst nicht mehr allein über das Leistungsangebot zum Zeitpunkt des Verkaufs. Vielmehr gewinnt die Produktivität der Prozesse vor, während und nach der Leistungserstellung beim Anbieter als auch beim Kunden immer mehr an Bedeutung. In diesem Zusammenhang wächst die Bedeutung des prozessbegleitenden Einsatzes industrieller Dienstleistungen. Der industrielle Anbieter kann hierdurch seine Unternehmensabläufe, an den Bedürfnissen seiner Kunden ausrichten und somit die Kundenzufriedenheit und Prozessproduktivität steigern. Parallel zu den beschriebenen Entwicklungen auf den industriellen Märkten erlebt der Gesundheitsmarkt einen tiefgreifenden Strukturwandel. Krankenhäuser haben längst die Rolle von Wirtschaftsunternehmen übernommen und müssen ökonomische Ziele verfolgen um ihre Existenz zu sichern. Vor dem Hintergrund dieser Marktveränderungen stellt sich die Frage, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Gesundheitsdienstleistungen und industriellen Leistungen bestehen. Anhand eines praktischen Anwendungsfalls aus der chemischen Industrie soll deutlich werden, wie die Produktivität der Unternehmensprozesse durch den Einsatz von industriellen Dienstleistungen kundenorientiert gesteigert werden konnte und welche Erkenntnisse sich hieraus für den Gesundheitssektor ergeben.
Die industriegütermarktspezifischen Besonderheiten machen hierbei eine prozessorientierte und multipersonale Erhebung der Kundenanforderungen notwendig. Die hierfür notwendige Prozesstransparenz wird im beschriebenen Beispiel durch ein industriegütermarktspezifisches Blueprint erreicht.
Dieser Beitrag basiert in weiten Teilen auf den Überlegungen des Arbeitskreises Produktivität von Dienstleistungsarbeit in der strategischen Partnerschaft Produktivität. Die strategische Partnerschaft wird unter der Fördernummer 01FL09003 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreut.
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