Zusammenfassung
Die Geschlechterverhältnisse in den MINT-Fächern verändern sich kontinuierlich. Zum einen ist zu beobachten, dass Frauenanteile in diesen Fächern steigen und zum Teil sogar ausgewogen sind. Zum anderen sind Frauenanteile in vielen MINT-Fächern nach wie vor sehr gering. Eine geschlechtergerechte Hochschullehre kann zur Angleichung der Geschlechterverhältnisse in den MINT-Fächern und -Berufen einen Beitrag leisten. Für eine geschlechterreflektierte Lehre ist neben Genderkompetenz und einer damit verbundenen Dramatisierung von Geschlecht auch das Wissen um Schritte einer Entdramatisierung und ggf. Nichtdramatisierung erforderlich. Anhand der Eckpunkte für eine geschlechtergerechte Didaktik – wie die Berücksichtigung der Zielgruppe, Rahmenbedingungen, Kompetenzen, Inhalte, Methoden- und Medienwahl oder das Leitungshandeln – werden im Beitrag konkrete Vorschläge für die Hochschullehre in den MINT-Studienfächern gemacht.
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Notes
- 1.
Maskulinisiert meint hier, dass Männer wie Frauen (oder weitere Geschlechter) diese Vergeschlechtlichungen praktizieren können (vgl. Erlemann 2015, S. 163f.).
- 2.
Auf diese sind wir bereits weiter oben eingegangen.
- 3.
Der ‚stereotype threat‘ bezeichnet das Phänomen, dass negative Stereotype zu einem Leistungsabfall führen können. Nachgewiesen wurde das etwas bei Frauen und mathematischen Leistungen, wenn zuvor ein ‚stereotype threat‘ aktiviert wurde.
- 4.
Diese ist nicht zu verwechseln mit einer vermeintlichen ‚Geschlechterneutralität‘, bei denen Lehrende glauben, alle gleich zu behandeln und keine Unterschiede zu machen.
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Kampshoff, M., Wiepcke, C. (2019). Geschlechtergerechte Lehre im Rahmen der MINT-Fächer. In: Kergel, D., Heidkamp, B. (eds) Praxishandbuch Habitussensibilität und Diversität in der Hochschullehre. Prekarisierung und soziale Entkopplung – transdisziplinäre Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22400-4_12
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