Zusammenfassung
Georg Simmel fasst Streit und Konflikt als eine Form der gesellschaftlichen Integration, die nicht nur die Konfliktführenden, sondern auch die relevanten Öffentlichkeiten einbezieht. In der Weiterführung wird am Beispiel der sexuellen Belästigung (#MeToo) ein Ansatz zur Analyse von Geschlechterkonflikten vorgeschlagen, die unter Einbezug der Öffentlichkeit darum geführt werden, was in Bezug auf Geschlecht ‚gerecht‘ ist. Er fokussiert das Handeln der unterschiedlichen Akteure (nicht allein die Diskurse) und verfolgt Prozesse und Ergebnisse der Konflikte. So eignet er sich, starre identitäts- und postidentitätspolitische Debatten um ‚Frauen‘, ‚Männer‘ und ‚Queere‘ zu überwinden. Zum Schluss wird über das ‚Geschlecht der Geschlechterkonflikte‘ nachgedacht, wobei struktur- und diskurstheoretische Zugänge zusammengeführt werden.
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Lenz, I. (2018). Streit, Geschlecht, Konflikt?. In: Lautmann, R., Wienold, H. (eds) Georg Simmel und das Leben in der Gegenwart. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21427-2_12
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