Innovative Weiterentwicklung in den Netzwerkstrukturen der Wohlfahrtsverbände. Chancen für soziale Innovationen und deren Verbreitung

Zusammenfassung

Die Wohlfahrtsverbände sind aus einer sozialunternehmerischen Herkunft entstanden. Sie bündeln soziale Investitionen und verfügen über eine Tradition sozialer Innovation. Der Beitrag zeigt auf, wie die Wohlfahrtsverbände daran mitwirken, soziale Innovationen, deren Anfangsimpulse aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten und Sektoren kommen können (der Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger, dem Markt, dem öffentlichen Sektor), zu verbreiten und zur größerer Durchschlagskraft zu bringen. Mit ihrer föderalen Struktur schaffen sie dies einerseits in starken Regionalbezügen nahe an den betroffenen Menschen, andererseits können sie überregionale Transfers leisten und damit an der Verbreitung sozialer Innovationen mitwirken. Dabei kommt es besonders darauf an, dass sie Grenzen überschreiten, was per definitionem zur sozialen Innovation gehört: Grenzen der Handlungsfelder und ihrer Versäulungen, Grenzen der Fachlichkeit und ihrer Professionsverständnisse, und Grenzen der einzelnen Organisationseinheiten, die sich im Wettbewerb um Ressourcen, aber auch Legitimität und öffentliche Aufmerksamkeit behaupten müssen.