Auszug
Sensationen, Skurrilitäten und Tabus gehören zum medialen Alltag. Ihre Verbreitung erfolgt am Effektivsten, wenn verschiedene Kommunikationskanäle das <sensationelle> Ereignis aufgreifen und es dem Massenpublikum schnell präsentieren. Jedoch liegt in unserer heutigen Mediengesellschaft und aufgrund der großen Informationsflut die Hürde, bei deren Überschreitung ein Ereignis zur Sensation wird, sehr hoch. Dementsprechend sehen sich heutige Medienproduzenten, mutmaßlich unter dem Druck der verschärften Konkurrenzbedingungen, die sich am offensichtlichsten in der Einschaltquote als Maßeinheit niederschlagen, gezwungen, ständig Aufsehen erregende Medienangebote anzubieten, um die knappe Ressource Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Und wie gewinnt man die Aufmerksamkeit des Publikums? Indem man immer krassere, skurrilere Inhalte und Formate sendet und sie mit Tabubrüchen spickt.
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Literatur
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Ganguin, S., Sander, U. (2006). Der <angemessene> Umgang mit Sensationen — die stufige Entwicklung von Medienkritik. In: Ganguin, S., Sander, U. (eds) Sensation, Skurrilität und Tabus in den Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90107-7_10
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