Zusammenfassung
Als am 30. Oktober 1938 Hunderttausende New Yorker von Panik ergriffen wurden, weil sie ein Hörspiel als aktuelle Reportage mißverstanden hatten, schien ein schlagender Beweis für die oft beschworene Allmacht der Massenmedien erbracht. Orson Welles hatte H. G. Wells’ “Krieg der Welten” so packend und eindringlich inszeniert, daß viele Radiohörer (die Ankündigung der Sendung verpaßt hatten) überzeugt waren, eine Invasion vom Mars bedrohe ihr Leben. Das im ersten Drittel dieses Jahrhunderts in die Sozialwissenschaft eingeführte Stimulus-Response (S-R)-Modell war augenscheinlich brauchbar: Der richtige Stimulus — eine angsterregende Medienbotschaft — führte gleichsam automatisch zu einer panischen Reaktion der wehrlosen Rezipienten. Hadley Cantril (1940), der dieses Phänomen untersucht und in seinem Buch “The Invasion from Mars” beschrieben hat, hegt jedoch auch erste Zweifel an dieser These und macht eine Reihe von besonders günstigen bzw. ungünstigen (je nach Perspektive) Bedingungen für diese scheinbar so deutliche Medienwirkung verantwortlich.
Zuerst veröffentlicht in: Publizistik 27, 1982, 74–88. Für hilfreiche Kommentare und Anregungen zu diesem Aufsatz möchten die Autoren Herrn Professor Dr. Hans Mathias Kepplinger, Herrn Professor Dr. Winfried Schulz, Frau Dr. Sigrid Schneider, Herrn Dr. Hans-Jürgen Weiß und den Teilnehmern des Projektkurses “Massenmedien und Wahlen” an der Universität Münster herzlich danken.
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Früh, W., Schönbach, K. (1991). Der dynamisch-transaktionale Ansatz. In: Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10777-4_2
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