Skip to main content

Liebe, Anerkennung und die Herstellung von Paar- und Eltern-Kind-Beziehungen

  • Chapter
  • First Online:
Familie, wozu?

Zusammenfassung

Der Beitrag arbeitet im Rückgriff auf Axel Honneths Theorie der Anerkennung Muster der Verschränkung von Liebe und Anerkennung in Paarbeziehungen sowie in Eltern-Kind-Beziehungen heraus. Steht vor dem gewählten theoretischen Hintergrund dabei das Moment der Integration der Subjekte in die Beziehungen im Vordergrund, so werden darüber hinaus vielfältige Linien einer dauerhaften Konfliktbearbeitung identifiziert.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    Vgl. dazu das Fallbeispiel in Maiwald, 2013b. Man sieht anhand solcher Beispiele auch, dass der Begriff der Routine als solcher nichts darüber aussagt, ob und inwieweit die jeweiligen Handlungen Ausdruck eines gemeinsam geteilten Kooperationsmodus sind oder nicht, denn über Routinen verfügen Paare (wie ja auch Alleinlebende) in jedem Fall.

  2. 2.

    Vgl. dazu – mit entsprechenden Fallbeispielen – Maiwald, 2013b, S. 175 ff.

  3. 3.

    Es sei hier nur angemerkt, dass das Thema „Sexualität als Paar-Interaktion“ ohne den Aspekt von Gelingen/Scheitern schlechterdings nicht denkbar ist. Das ist ein Grund für seine besondere Brisanz.

  4. 4.

    Hochschild (1989) und Koppetsch (2001) befassen sich mit der Gabe im Kontext der häuslichen Arbeitsteilung. Burkart (2018, S. 36 ff.) thematisiert den Gabentausch im Zusammenhang von „Liebe als Praxis“, ohne allerdings wirklich auf die Ebene einer Praxis der Liebe durchzudringen.

  5. 5.

    In ähnlicher Weise sieht Paul Ricoeur (2006) den Gabentausch als Voraussetzung für Agape, einen Zustand des Friedens, des Aussetzens von Streit, der erst die Grundlage für Kämpfe um Anerkennung biete. Auf die besondere Bedeutung des Gabentauschs für Liebe und Anerkennung in Paarbeziehungen geht er allerdings nicht ein.

  6. 6.

    Die Beziehungen zwischen Kindern und ihren Eltern und die Beziehungen im Elternpaar lassen sich nicht in allen Dimensionen der Liebe miteinander vergleichen. Da erotische Dimensionen über das Inzest-Tabu ausgeschlossen sind, gelten die folgenden Überlegungen zu strukturellen Differenzen und Parallelen nur den Dimensionen der Fürsorge und der persönlichen Zuneigung.

  7. 7.

    Dass hier die ‚Mutter‘ benannt wird und nicht von ‚Eltern‘ oder ‚primärer Bezugsperson‘ gesprochen wird, steht im Zusammenhang mit psychoanalytischen Traditionslinien. Mit Jessica Benjamin, die ebenfalls in dieser Tradition steht und zugleich aus dezidiert feministischer Perspektive die „Mutter-Kind-Dyade“ (Benjamin, 1990, S. 15) thematisiert, ist anzumerken, dass für die hier vorgenommene Erörterung früher Interaktionen Geschlecht und biologische Verwandtschaft als solche nicht relevant erscheinen und dass die Probleme geschlechtersensiblen Sprechens über die Verhältnisse zwischen Mutter und Kind daher rührt, dass „der Hauptbetreuer in unserer Kultur üblicherweise ‚die Mutter‘ ist“ (ebd., S. 17).

Literatur

  • Ariès, P. (1976). Geschichte der Kindheit (2. Aufl.). Hanser.

    Google Scholar 

  • Badinter, E. (1981). Die Mutterliebe. Piper.

    Google Scholar 

  • Benjamin, J. (1990). Die Fesseln der Liebe. Stroemfeld.

    Google Scholar 

  • Betz, T., de Moll, F., & Bischoff, S. (2013). Gute Eltern – schlechte Eltern. In L. Corell & J. Lepperhoff (Hrsg.), Kompetenzteam Wissenschaft des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance“. Frühe Bildung in der Familie (S. 69–80). Beltz.

    Google Scholar 

  • Burkart, G. (2018). Soziologie der Paarbeziehung. Springer VS.

    Google Scholar 

  • Bührmann, A., & Thiele-Manjali, U. (2014). Hochzeiten und Heiraten als „rite de confirmation“: Performative Herstellung geschlechtlicher Eindeutigkeiten in Zeiten des Wandels. Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 6(2), 9–23.

    Google Scholar 

  • Dencik, L. (1989). Growing up in the post-modern-age on the child’s situation in the post-modern family, and on the position of the family in the modern welfare state. Acta Sociologica, 32(2), 155–180.

    Article  Google Scholar 

  • Dröge, K., & Voirol, O. (2013). Prosumer der Gefühle. Zum emotionalen Produktionsregime des Web 2.0 am Beispiel von Online Dating Plattformen. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 38(2), 185–202.

    Google Scholar 

  • Duttweiler, S. (2017). Sexualität. In R. Gugutzer, G. Klein, & M. Meuser (Hrsg.), Handbuch Körpersoziologie. Bd. 2: Forschungsfelder und Methodische Zugänge (S. 231–244). Springer VS.

    Google Scholar 

  • Giddens, A. (1992). The transformation of intimacy. Stanford UP.

    Google Scholar 

  • Hegel, G. W. F. (1967). System der Sittlichkeit. Meiner.

    Google Scholar 

  • Hochschild, A. R. (1989). The economy of gratitude. In E. Dolye McCarthy & D. D. Franks (Hrsg.), The sociology of emotions: Original essays and research papers (S. 95–113). JAI Press.

    Google Scholar 

  • Hochschild, A. R. (2012). The outsourced self. Holt.

    Google Scholar 

  • Honneth, A. (2003). Kampf um Anerkennung. Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Illouz, E. (2003). Der Konsum der Romantik. Campus.

    Google Scholar 

  • Illouz, E. (2007). Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Jergus, K., Krüger, J. O., & Roch, A. (2018). Elternschaft zwischen Projekt und Projektion. Springer VS.

    Google Scholar 

  • Jurczyk, K. (2020). Einführung. In K. Jurzyk (Hrsg.), Doing und undoing family (S. 7–25). Beltz.

    Google Scholar 

  • Kaufmann, J.-C. (1994). Schmutzige Wäsche. UVK.

    Google Scholar 

  • Kaufmann, J.-C. (2004). Der Morgen danach. UVK.

    Google Scholar 

  • Kaufmann, J.-C. (2005). Die Erfindung des Ich. UVK.

    Google Scholar 

  • Koppetsch, C. (2001). Die Pflicht zur Liebe und das Geschenk der Partnerschaft. In M. Wagner, J. Huinink, & K. P. Strohmeier (Hrsg.), Solidarität in Partnerschaft und Familie (S. 219–239). Egon.

    Google Scholar 

  • Krinninger, D. (2017). Familiale Anerkennung diesseits und jenseits des Äquivalenzprinzips. In J. Bilstein & J. Zirfas (Hrsg.), Das Geben und Nehmen (S. 68–81). Beltz.

    Google Scholar 

  • Krinninger, D. (2020a). Zusammenleben – Fürsorge – Erziehung. In C. Dietrich, N. Uhlendorf, F. Beiler, & O. Sanders (Hrsg.), Anthropologien der Sorge im Pädagogischen (S. 129–140). Beltz.

    Google Scholar 

  • Krinninger, D. (2020b). Praktische Reflexivität und Übersetzungsarbeit. Zur Erziehung in der Familie. Sozialer Sinn, 21(2), 289–310.

    Google Scholar 

  • Krinninger, D., Sandig, R., & Kesselhut, K. (2020). „Lernst du eigentlich auch hier oben? Nö, warum glaubst du denn sonst, dass hier alles vollgestellt ist.“. In S. Bollig, L. Alberth, & L. Schindler (Hrsg.), Materialitäten der Kindheit (S. 229–247). Springer VS.

    Google Scholar 

  • Lange, A. (2010). Bildung ist für alle da oder die Kolonialisierung des Kinder- und Familienlebens durch ein ambivalentes Dispositiv. In D. Bühler-Niederberger, J. Mierendorff, & A. Lange (Hrsg.), Kindheit zwischen fürsorglichem Zugriff und gesellschaftlicher Teilhabe (S. 89–114). Springer VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Lange, A. (2020). Das Tun und Lassen in Familien analysieren In K. Jurzyk (Hrsg.), Doing und undoing family (S. 78–98). Beltz.

    Google Scholar 

  • Lautmann, R. (2002). Soziologie der Sexualität. Beltz.

    Google Scholar 

  • Löw, M. (2008). Sexualität. In N. Baur, H. Korte, M. Löw, & M. Schroer (Hrsg.), Handbuch Soziologie (S. 431–443). VS Verlag.

    Chapter  Google Scholar 

  • Luhmann, N. (1990). Sozialsystem Familie. In N. Luhmann (Hrsg.), Soziologische Aufklärung (Bd. 5, S. 196–217). Westdeutscher Verlag.

    Chapter  Google Scholar 

  • Maiwald, K.-O. (2009). Paarbildung als Selbst-Institutionalisierung. Eine exemplarische Fallanalyse. Sozialer Sinn. Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, 10(2), 283–315.

    Google Scholar 

  • Maiwald, K.-O. (2013a). Die Liebe und der häusliche Alltag. In A. Honneth, O. Lindemann, & S. Voswinkel (Hrsg.), Strukturwandel der Anerkennung (S. 155–183). Campus.

    Google Scholar 

  • Maiwald, K.-O. (2013b). Solidarität in Paarbeziehungen. In D. Chr. Krüger, H. Herma, & A. Schierbaum (Hrsg.), Familie(n) heute – Entwicklungen, Kontroversen, Prognosen (S. 324–342). Beltz.

    Google Scholar 

  • Maiwald, K.-O. (2016). An ever-fixed mark? Forum Qualitative Sozialforschung/Forum: Qualitative Social Research. https://doi.org/10.17169/fqs-17.2.2478.

  • Maiwald, K.-O. (2020). Liebe und Anerkennung in der Familie. In J. Ecarius & A. Schierbaum (Hrsg.), Handbuch Familie. Springer VS.

    Google Scholar 

  • Maiwald, K.-O., & Sürig, I. (2018). Mikrosoziologie. VS Springer.

    Google Scholar 

  • Müller, H.-R. (2007). Differenz und Differenzbearbeitung in familialen Erziehungsmilieus. Eine pädagogische Problemskizze. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 27(2), 143–159.

    Google Scholar 

  • Nave-Herz, R. (2014). Der Wandel der Familie zum spezialisierten gesellschaftlichen System im Zuge der allgemeinen gesellschaftlichen Differenzierung. In R. Nave-Herz (Hrsg.), Familiensoziologie (S. 1–26). De Gruyter.

    Chapter  Google Scholar 

  • Nohl, A.-M. (2020). Zur Fundierung von Erziehung in der Sorge. In C. Dietrich, N. Uhlendorf, F. Beiler, & O. Sanders (Hrsg.), Anthropologien der Sorge im Pädagogischen (S. 116–128). Beltz.

    Google Scholar 

  • Oevermann, U. (2001). Die Soziologie der Generationenbeziehungen und der historischen Generationen aus strukturalistischer Sicht und ihre Bedeutung für die Schulpädagogik. In R.-T. Kramer, W. Helsper, & S. Busse (Hrsg.), Pädagogische Generationenbeziehungen (S. 78–128). Leske + Budrich.

    Chapter  Google Scholar 

  • Reckwitz, A. (2016). Praktiken und ihre Affekte. In H. Schäfer (Hrsg.), Praxistheorien (S. 163–180). Transcript.

    Google Scholar 

  • Ricoeur, P. (2006). Wege der Anerkennung. Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Weibel, F. (2016). Worin die Ehe besteht: Eine Rekonstruktion der staatlichen Anrufung von Liebespaaren auf dem Standesamt. Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8(1), 43–57.

    Google Scholar 

  • Weibel, F. (2018). „Es ist nochmal etwas Verbindenderes, etwas das mehr ist“: Was die Heirat hetero- und homosexuellen Paaren bedeutet. Open Gender Journal. https://doi.org/10.25595/1287.

  • Winnicott, D. W. (1997). Vom Spiel zur Kreativität (9. Aufl.). Klett-Cotta.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Dominik Krinninger .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2023 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Krinninger, D., Maiwald, KO. (2023). Liebe, Anerkennung und die Herstellung von Paar- und Eltern-Kind-Beziehungen. In: Schierbaum, A., Ecarius, J., Krinninger, D., Uhlendorff, U. (eds) Familie, wozu?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41352-1_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41352-1_5

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-41351-4

  • Online ISBN: 978-3-658-41352-1

  • eBook Packages: Education and Social Work (German Language)

Publish with us

Policies and ethics