Zusammenfassung
Seit dem 20. Jahrhundert ist das Sterben hospitalisiert und medikalisiert worden. Eine technisch gestützte künstliche Lebensverlängerung droht jedoch inhuman zu werden und die Selbstachtung von Menschen zu beschädigen, sofern sie zur rein quantitativen Ausdehnung der Lebenszeit und zur bloßen Leidensverlängerung wird. Inzwischen bieten Patientenverfügungen die Möglichkeit, dies zu verhindern. Aus persönlichem Ermessen können für eine künftige Situation der Krankheit und des Sterbens vorsorgliche Vorausbestimmungen getroffen werden. Normativ beruhen solche Vorausverfügungen auf den Persönlichkeitsrechten der Patienten und auf ihrem Grundrecht auf Selbstbestimmung. Dies ist auch in Anbetracht des heutigen weltanschaulichen, kulturellen und religiösen Pluralismus zu betonen. Der Artikel erläutert, welche Bedeutung Patientenverfügungen für die Ausübung des Selbstbestimmungsrechts besitzen, und konkretisiert dies für unterschiedliche Fallkonstellationen.
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Kreß, H. (2016). Normative Basis von Patientenverfügungen: Das Grundrecht auf Selbstbestimmung in ethischer und in interkultureller Hinsicht. In: May, A., Kreß, H., Verrel, T., Wagner, T. (eds) Patientenverfügungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-10246-2_2
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