Zusammenfassung
Seit den 1950er Jahren hat sich innerhalb der Gesellschaftstheorie eine Vielzahl von Konzepten entwickelt, die beanspruchen, Kritik an den ihnen gegenwärtigen Gesellschaften zu üben. Unterschiedlich und teilweise eher implizit beantworten diese Konzepte auch Fragen nach der Spezifik einer Praxis, die als Kritik bezeichnet wird, nach den Personen, die diese intellektuelle Arbeit der Kritik leisten, und nach spezifischen Orten der Kritik. Erst langsam kommen Auseinandersetzungen darüber in Gang, wie sich intellektuelle Kritik und die Figur des „Intellektuellen“ insbesondere in Medienkulturen – unter den Bedingungen von Mediatisierungsprozessen – wandeln.
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Literatur
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Thomas, T. (2010). Intellektuelle und Kritik in Medienkulturen. In: Hartmann, M., Hepp, A. (eds) Die Mediatisierung der Alltagswelt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92014-6_17
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