Zusammenfassung
Angesichts der gesellschaftlichen Situation, die durch viele Unsicherheiten und Ambivalenzen und eine Beschleunigung des Wandels geprägt ist, werden Individuen sowie Organisationen immer wieder vor die Herausforderung gestellt, sich neu zu orientieren und zu positionieren. In diesem Kontext gewinnt die Unterstützung dieser Prozesse durch Beratung in vielen Feldern an Bedeutung. In Deutschland hat sich die Interventionsform Beratung allerdings erst relativ spät von der Therapie abgegrenzt und als eigenständige Unterstützungsform ausdifferenziert. Dies hat dazu geführt, dass die Ausformulierung einer umfassenden fundierten Theorie der Beratung in weiten Teilen als Desiderat zu bezeichnen ist. Das große Feld der Beratung lässt sich analytisch ausdifferenzieren in Angebote für Beratungsanlässe einerseits, die aus der Lebenswelt resultieren (z.B. Erziehungsberatung, Paarberatung, Suchtberatung, Schuldnerberatung) und aus der Arbeitswelt andererseits (z.B. Supervision, Coaching, Organisationsberatung), wenngleich in der Praxis vielfach eine Wechselwirkung der Arbeits- und Lebenswelt zu berücksichtigen ist. Die folgenden Überlegungen basieren auf der Vorstellung, dass eine allgemeine Beratungstheorie für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche im Prinzip auf die gleichen theoretischen Bezugspunkte und methodischen Verfahren zurückgreifen kann, dass sie allerdings feldspezifisch zu akzentuieren ist.
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Schiersmann, C. (2009). Selbstorganisation und Problemlösen als Eckpunkte einer allgemeinen Beratungstheorie. In: Pühl, H. (eds) Handbuch Supervision und Organisationsentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91556-2_7
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