Zusammenfassung
„Journalismus ist Kampf“, schreibt John Hartley (2000: 40; übers. M.L.) in der neuen Fachzeitschrift ‚Journalism‘2. Die Heroen des Journalismus, meint Hartley, seien der kämpferische Interviewer, der Nein als Antwort nicht akzeptiere; der Kriegs-Junkie, der dem Tod um die Welt folge; der konfrontative investigative Reporter; die Zeitung auf dem Kreuzzug. Journalismus sei deshalb die „Profession der Gewalt“. Gute Journalisten kämpfen für die Veröffentlichung von Geschichten, die eigentlich keiner erzählen will. Gute Geschichten enthüllen Gewalt und Korruption in Institutionen, die eigentlich respektabel sind. Als „wichtigste Theorie des Journalismus“ ergebe sich somit: „Wahrheit ist Gewalt, Realität ist Krieg, Nachrichten sind Konflikt“ (Hartley 2000: 40; übers. M.L.). Diese provokant enge Identifikation des Journalismus und seiner „Theorie“ komplettiert Hartley mit dem Hinweis, der moderne Journalismus expandiere gleichzeitig in eine gänzlich andere Richtung — hin zu den „lächelnden Berufen“, die im Namen von Freude, Unterhaltung und Attraktivität mit dem Publikum Kontakt hielten, die Reichweiten der Medien erhöhten, Wissen popularisierten und dem Publikum beibrächten, daß Nichtabschalten Freude bringe (vgl. Hartley 2000: 40).
Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher!
Albert Einstein1
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Löffelholz, M. (2000). Theorien des Journalismus. In: Löffelholz, M. (eds) Theorien des Journalismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97091-6_2
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