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Die Nationale VersorgungsLeitlinie Rückenschmerz umfasst in der Langfassung 190 Seiten (http://www.kreuzschmerz.versorgungsleitlinien.de), in der Kurzform 5 Seiten als Tabelle.
In beiden Fassungen steht zu Manipulation/Mobilisation: „Manipulation/Mobilisation kann zur Behandlung von chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz in Kombination mit Bewegungstherapie angewendet werden. Gekennzeichnet mit dem Symbol ⇔ bedeutet dies, dass weder eine positive noch eine negative Empfehlung zur Anwendung ausgesprochen wird.“
Die Zusammenfassung der Evidenz lautet: „Bei chronischem Rückenschmerz scheinen Manipulation/Mobilisation als Therapieformen in Kombination mit einer Form von Bewegungstherapie die besten kurzfristigen Effekte zu erzielen ([1] ‘low evidence’ 1b). Langfristige Erfolge konnten ebenfalls nachgewiesen werden ([2–4], (‘low evidence’ 1b). Ein klinisches Vorhersageinstrument zur Identifikation von Betroffenen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit von Manipulation/Mobilisation profitieren können, wurde entwickelt und in seiner Anwendbarkeit unabhängig evaluiert [5]. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen jedoch keine besseren Effekte in der besonderen Zielgruppe (u. a. besonders ausgeprägte Schmerzen mit Ausstrahlung).“
Inzwischen werden weitere Leitlinien zum spezifischen Rückenschmerz erarbeitet. Die Vertreter der wissenschaftlichen medizinischen Gesellschaft „Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin“ (DGMM) in der die Inhalte beratenden Arbeitsgruppe sehen 2 Ansätze zur Aufnahme der manuellen Medizin in den Text dieser neuen Leitlinien:
-
1.
die hypomobile segmentale Dysfunktion der LWS (Blockierung) [6]
-
2.
die myofasziale Dysfunktion
Beide Ansätze werden hier in der Form präsentiert und zur Diskussion gestellt, wie sie zur Diskussion in die Arbeitsgruppe zur Erstellung der Leitlinien eingebracht wurden.
Sie sind wohl aus traditionell historisch unterschiedlicher Sicht entstanden, reflektieren aber auf das gleiche Substrat und harren der notwendigen und auch sicher möglichen Zusammenführung. Gleichzeitig sind wohl weitere umfangreiche Studien zur Verbesserung der Evidenz erforderlich. Offen bleibt auch, ob die beschriebenen Standpunkte für den chronischen Rückenschmerz nicht für die frühen Phasen der pathogenetischen Zeitschiene in der Entwicklung eines chronischen Rückenschmerzes bzw. überhaupt für Schmerzen im Bewegungssystem differenzierter zu betrachten sind. Möglicherweise liegt das therapeutische Optimum der manuellen Medizin in den Entstehungsphasen des Rückenschmerzes. Hier werden einzelne Beobachtungsstudien nicht ausreichen, aber einen Beitrag leisten können.
Literatur
UK BEAM Trial Team (2004) United Kingdom back pain exercise and manipulation (UK BEAM) randomised trial: effectivness of physical treatments for back pain in primary care. BMJ 329(7479):1377
Muller R, Giles LG (2005) Long-trem follow-up of arandomized clinical trial assessing the efficacy of medication, acupuncture, and spinal manipulation for chronic mechanical spinal pain syndromes. J Manip Physiol Ther 28(1):3–11
Gudavalli MR, Cambron JA, McGregor M, Jedlicka J, Keenum M, Ghanayem AJ, Patwardhan AG (2006) A randomized clinical trial ans subgroup analysis to compare flexion-distraction with active exercise for chronic low back pain. Eur Spine J 15(7):1070–1082
Cambron JA, Gudavalli MR, Hedeker D, McGregor M, Jedlicka J, Keenum M, Ghanayem AJ, Patwardhan AG, Furner SE (2006) One-year follow-up of a randomized clinical trial comparing flexion distraction with an exercise program for chronic low-back pain. J Altern Complement Med 12(7):659–668
Hancock MJ, Maher CG, Latimer J, Herbert RD, McAuley JH (2008) Independent evaluation of a clinical prediction rule for spinal manipulative therapy: a randomized controlled trial. Eur Spine J 17(7):936–943
Moll H, Bischoff P, Graf M, Beyer WF, Harke G, Beyer L (2010) Die reversible hypomobile artikuläre Dysfunktion – die Blockierung. Man Med 48:426–434
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Beyer, L. Manuelle Medizin in Leitlinien zur Behandlung von Rückenschmerz. Manuelle Medizin 53, 263 (2015). https://doi.org/10.1007/s00337-015-0013-7
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