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Schreiben lehren, begleiten, initiieren: Ein Modell zur multidimensionalen Entwicklung studentischer Schreibkompetenzen

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Studierendenzentrierte Hochschullehre

Part of the book series: Perspektiven der Hochschuldidaktik ((PH))

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Zusammenfassung

Wissenschaftliches Schreiben ist ein komplexer Prozess, der im Studium selten transparent gemacht, konsequent angeleitet, begleitet oder kontinuierlich geübt wird. Der vorliegende Aufsatz skizziert ein Modell für Lehrende aller Fachrichtungen, wie sie die Schreibkompetenzen von Studierenden umfassend fördern können. Diese Förderung findet auf drei Ebenen statt: der Vermittlung von theoretischen Grundlagen über das wissenschaftliche Schreiben, der Begleitung wissenschaftlicher Schreibprojekte und der Integration von Schreiben in die Fachlehre. Dazu werden zahlreiche Methoden vorgestellt, wie die drei Bausteine der Schreibförderung in der Fachlehre praktisch umgesetzt werden können.

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Notes

  1. 1.

    Evasys-Umfrage an der Fakultät 13, durchgeführt im Juli 2017 im Rahmen des Multiplikatoren-Projekts „Integration von Schreiben in die Lehre“; Erhebung unter Lehrenden, welche Erfahrungen, Herausforderungen und Bedürfnisse bezüglich wissenschaftlichen Schreibens bestehen. Es wurden 117 Fragebögen erfasst.

  2. 2.

    In den USA ist die Tradition von universitären Schreibkursen bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Harvard entstanden (vgl. Beaufort 2007, S. 9). Auch die „prozessorientierte Schreibdidaktik […] etablierte sich in den 1970er Jahren zuerst in den USA.“ (Scheuermann 2016, S. 28)

  3. 3.

    Vgl. hierzu Ruch und Zimbardo (1974, S. 366).

  4. 4.

    Zum Konzept des inneren Kritikers vgl. z. B. Barbarino (2020, S. 9 f.) und Esselborn-Krumbiegel (2014, S. 209–213).

  5. 5.

    Für eine Übersicht über schreibdidaktische Inhalte vgl. die Angebote auf den Homepages der Schreibzentren u. a. der LMU München, der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), der Technischen Hochschule Nürnberg oder der Universität Bielefeld.

  6. 6.

    Einführende Werke mit guten Darstellungen der Themen sind z. B. Beinke et al. (2016), Esselborn-Krumbiegel (2016), Haines (2009), Richter und Fügert (2016).

  7. 7.

    Vgl. hierzu bekannte Modelle zum Schreibprozess, z. B. Hayes und Flower (1980, S. 11), Scheuermann (2016, S. 41) und Esselborn-Krumbiegel (2014, S. 18 f.). Die folgende Darstellung basiert auf diesen unterschiedlichen Modellen.

  8. 8.

    Vgl. hierzu auch das Modell des Schreibprozesses nach Hayes und Flower (1980).

  9. 9.

    Übersichten zu den verschiedenen Schreibtypen mit jeweils unterschiedlichen Bezeichnungen finden sich u. a. bei Arnold et al. (2012), Girgensohn und Sennewald (2012, S. 38–42 und 116–118), Grieshammer et al. (2013, S. 29–42) und Scheuermann (2016, S. 51–60). Die folgende Darstellung basiert auf den unterschiedlichen Modellen.

  10. 10.

    Zum Umgang mit Schreibblockaden vgl. auch Esselborn-Krumbiegel (2014, S. 201–218) und (2015) sowie Girgensohn und Sennewald (2012, S. 42–50 und 119–123).

  11. 11.

    Die aufgeführten Kriterien sind nur Anhaltspunkte. Je nach Fach und Forschungsarbeit können Kriterien mehr oder weniger relevant sein oder variieren.

  12. 12.

    Vgl. hierzu auch Multiplikatoren-Projekt (2018, S. 21 f.).

  13. 13.

    Vgl. hierzu auch die Beschreibung und Abbildung zum „Organisationsplan ‚Abschlussarbeit‘“ in Haines (2009, S. 93–98).

  14. 14.

    Zum Thema Feedback auf Schreibarbeiten vgl. Grieshammer et al. (2013, S. 223–237).

  15. 15.

    Vgl. zum Thema Schreibroutinen zum Beispiel das Buch von Joan Bolker mit dem etwas reißerischen Titel Writing Your Dissertation in Fifteen Minutes a Day (1998), bei dem es primär um die Wichtigkeit geht, sich täglich an das Schreibprojekt zu setzen, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist.

  16. 16.

    Zum Thema Feedbackmethoden auf Schreibprodukte in der Lehre vgl. Lahm (2016, S. 124–130).

  17. 17.

    Weitere Schreibmethoden finden sich u. a. bei Breuer et al. (2019), Grieshammer et al. (2013), Lahm (2016), Scheuermann (2011) und (2016). Viele der Methoden in der Sammlung des Schreibzentrums basieren auf den genannten Bänden.

  18. 18.

    Inspiriert sind diese Methoden durch die Modelle des Inverted oder Flipped Classroom: vgl. hierzu z. B. Handke und Sperl (2012, S. 3 f.).

  19. 19.

    Entsprechende Leitfragen könnten für zu lesende Sekundärliteratur z. B. lauten:

    • „1. Beschreiben Sie den Ton, das Genre und die Zielsetzung des Textes.

    • 2. Fassen Sie die Kernaussage des Textes in einem Satz zusammen.

    • 3. Wie ist der Text strukturiert?

    • 4. Was sind die 5 (±2) wichtigsten Thesen/Argumente des Textes?

    • 5. Wie beurteilen Sie die Aussagen des Textes und inwiefern sind diese für Ihre eigene Arbeit relevant?“ (Sontheimer 2019, S. 234).

  20. 20.

    Vgl. zur Methode der interaktiven Mindmap: Meyer et al. (2018, S. 11).

  21. 21.

    Beim Kaffeehaus sitzen Gruppen von drei bis vier Studierenden an verschiedenen Tischen, erarbeiten sich dabei neues Wissen aus Informationsmaterialien, die sie diskutieren und dokumentieren. Anschließend rotieren die Gruppen zum nächsten Tisch und knüpfen an der neuen Dokumentation an. Einer der Teilnehmenden kann sitzen bleiben, um die neue Gruppe zu instruieren. Bei der Vernissage können Inhalte auf Postern festgehalten werden, die dann im Raum aufgehängt werden. Nach und nach werden die Poster diskutiert (vgl. Meyer et al. 2018, S. 12 und 13).

  22. 22.

    Vergleichspunkte können z. B. Sorte, Ziel, Zielgruppe des Textes sowie der Standpunkt des Autors oder der Autorin sein, um ein besseres Textverständnis zu erlangen (vgl. Multiplikatoren-Projekt 2018, S. 40 f.).

  23. 23.

    Vgl. zu dieser Methode Angelo und Cross (1993, S. 154–58).

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Sontheimer, S. (2021). Schreiben lehren, begleiten, initiieren: Ein Modell zur multidimensionalen Entwicklung studentischer Schreibkompetenzen. In: Noller, J., Beitz-Radzio, C., Kugelmann, D., Sontheimer, S., Westerholz, S. (eds) Studierendenzentrierte Hochschullehre. Perspektiven der Hochschuldidaktik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32205-2_6

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