Zusammenfassung
Die historisch ausgeprägte Strukturdifferenz der beiden Erziehungs- und Bildungseinrichtungen Kindergarten, neuerdings Kindertagesstätte/Kita, und Grundschule unterliegt aktuell einem sich subtil vollziehenden Strukturwandel. Beide nähern sich tendenziell an, weil inzwischen auch in den Jahren vor dem Schuleintritt und insbesondere der Phase des Übergangs von der Kita in die Grundschule Differenzierungspraktiken i. S. v. Selektionsprozessen entlang von Kompetenzen und Bildungsvoraussetzungen der Kinder mehr und mehr ins Gewicht fallen. Angesichts eines gegenwärtig allererst förderlogisch orientierten frühpädagogischen Bildungsverständnisses wird dies am Beispiel des Umgangs mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit exemplarisch nachvollzogen.
Es handelt es sich um die – unter historisch-systematischen Aspekten stark gekürzte – aktualisierte, dabei um relevante Entwicklungen erweiterte Wiederauflage des unter fast gleichlautendem Titel im Jahr 2004 erschienenen Beitrags im Handbuch Schulforschung, hrsg. von W. Helsper und J. Böhme, damals allein verfasst von Isabell Diehm.
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Notes
- 1.
Hierzu liegen elaborierte Erkenntnisse aus Teilprojekt 2 „Elementare Bildung und Distinktion“ unter der Leitung von J. Mierendorff im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe 1612 „Mechanismen der Elitebildung im deutschen Bildungssystem“ an der MLU Halle-Wittenberg vor.
- 2.
Die KMK-Empfehlungen zur Interkulturellen Bildung und Erziehung in der Schule (1996/2013) adressieren ebenso Kindertagesstätten; sie zielen nach wie vor auf Integration i. S. v. Anpassung der Kinder mit Zuwanderungsgeschichte an die Erziehungs- und Bildungsinstitutionen und nicht etwa auf deren Öffnung gegenüber migrationsgesellschaftlicher Diversität.
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