Zusammenfassung
Dürrenmatt entwickelt die Gedankenfigur des ›mutigen Menschen‹ im Rahmen seiner ästhetischen Auseinandersetzung mit dem Theater. Anknüpfend an das Diktum gesellschaftlicher Verantwortung, das bereits im früheren Essay Anmerkung zur Komödie (1952) in der Frage nach der dramatischen Darstellbarkeit der beiden Weltkriege als Groteske einen zentralen Aspekt ausgemacht hatte, sieht er in Theaterprobleme (1954) die ethische Haltung als grundlegende Basis seiner Ästhetik, die er in der Figur des Einzelnen begründet. Angesichts einer immer komplexer werdenden modernen Welt sucht er die Antwort nicht in einer Ideologie, deren Anspruch auf Allgemeingültigkeit ber grundsätzlich in Frage stellt.
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Literatur
Primärtexte
Theaterprobleme. In: WA 30, 31–72.
Sekundärliteratur
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Famula, M. (2020). Mutiger Mensch. In: Weber, U., Mauz, A., Stingelin, M. (eds) Dürrenmatt-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05314-5_72
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