Zusammenfassung
Das 1934 erschienene kunsttheoretische Pamphlet beruht auf den persönlichen Erfahrungen Einsteins im Kunstbetrieb. Mit Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders und seinen Veröffentlichungen in der Zeitschrift Die Aktion gehörte Einstein zur literarischen Avantgarde des frühen 20. Jh.s und war ein intimer Kenner der Kunstszene der 1920er Jahre, besonders des Kubismus. Der Verfasser von Die Kunst des 20. Jahrhunderts (1927) bringt seine Kenntnisse nun in polemisch-systematischer Absicht in einen politischen Zusammenhang ein. Bis 1931 war Einstein selbst, obwohl schon 1918 Mitglied des Brüsseler Soldatenrates und politisch links stehend, noch davon überzeugt, dass auch in der avantgardistischen, speziell in der kubistischen und surrealistischen Kunst der Zeit revolutionäres Potential stecke, dass auch die Zerstörung bürgerlicher Kunst und bürgerlicher Weltwahrnehmung in den Produkten der Avantgarde eine fortschrittliche Funktion habe und eine Änderung der Verhältnisse ästhetisch-politisch zumindest antizipiere. 1928 übersiedelte Einstein von Berlin, das ihm provinziell geworden schien, nach Paris, kam in engen Kontakt mit den Surrealisten um Breton und Aragon, vor allem aber mit dem Kunsttheoretiker und Ethnologen Michel Leiris; er konnte nun das intellektuelle Leben und den Kunsthandel in der französischen Hauptstadt aus nächster Nähe studieren.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Bibliographie
Literatur
H. Siegel: Die Dialektik der Moderne 1900–1940. Einige Motive der Literatur- und Kunsttheorie C. E.s, 1993.
W. Henckmann: Zur Argumentationsweise in E.s ‚Fabrikation der Fiktionen‘, in: C.-E.-Kolloquium 1994, Hg. K. H. Kiefer, 1996, 135–161.
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Drews, J. (2020). Einstein, Carl: Die Fabrikation der Fiktionen. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_6288-1
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