Moosdorf, Johanna: Jahrhundertträume

Zusammenfassung

Knapp 80-jährig legte die Autorin mit ihrem achten, 1989 erschienenen Roman eine Geschichte vor, in der sie noch einmal alle Themen, Motive und Stilelemente ihres literarischen Schaffens vereinte. Dieses Alterswerk setzt sich mit ihrer schicksalhaften Biographie auseinander, die unverwindbar geprägt ist von der Verfolgung und Ermordung ihres Ehemanns, des jüdischen Politologen Paul Bernstein, unter der Naziherrschaft des ‚Dritten Reiches‘. Bereits mit den Initialen der Protagonistin Jenny Meininger (J. M.) macht die Autorin die Geschichte als ihre eigene kenntlich und setzt diese Strategie in den Hauptfiguren und im Geschehen des Romans fort. Dennoch handelt es sich in Konzeption und Ausführung nicht um eine linear erzählte Autobiographie im herkömmlichen Sinn. Moosdorf setzt auch hier auf die ihr eigene Schreibweise der Montage von Gegenwart und Vergangenheit, Wirklichkeit und Traum, Erdachtem, Erträumtem und Gewesenem, durchwirkt mit poetologischen, philosophischen, politischen, patriarchatskritischen und utopischen Elementen.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH