Zusammenfassung
Wenn heute über Essen in der Sozialen Arbeit nachgedacht wird, erweist sich die „gesunde Ernährung“ als prominente, kaum hintergehbare Leitfi gur. Vor diesem Hintergrund bemüht man sich, KlientInnen dazu zu bewegen, Obst, Gemüse, Ballaststoffe und Selbstzubereitetes statt Zucker, Fett und Fast Food zu sich zu nehmen und Prinzipien der Mäßigung und Kontrolle beim Essen durchzusetzen. Doch welche Paradoxien verstecken sich in diesen Verhaltensprogrammierungen?
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Literatur
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Lotte Rose*1958 Diplom-Pädagogin, Dr. phil, Professorin an der Fachhochschule Frankfurt am Main, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit.
Nutzen / Das Wichtigste in Kürze Wenn heute über Essen in der Sozialen Arbeit nachgedacht wird, erweist sich die „gesunde Ernährung“ als prominente, kaum hintergehbare Leitfi gur für Denken und Praxis. Bei kritischem Blick zeigen sich jedoch hinter dieser Einvernehmlichkeit zahlreiche Fragwürdigkeiten, zu denen in Disziplin und Profession erst noch eine Debatte zu eröffnen und zu führen ist.
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Rose, L. Hauptsache gesund!. Sozial Extra 34, 50–53 (2010). https://doi.org/10.1007/s12054-010-0043-2
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