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SOP aus der monatlich erscheinenden Reihe „SOPs zur palliativen Versorgung von Patienten im Netzwerk der deutschen Comprehensive Cancer Center“, erstellt von der Arbeitsgemeinschaft (AG) Palliativmedizin der von der Deutschen Krebshilfe geförderten CCCs.
Indikationsstellung zur palliativen Sedierung
(Abb. 1)
Indikationsstellung zur palliativen Sedierung soll beinhalten:
-
Multiprofessionelle Prüfung der Refraktärität
-
Multiprofessionelle Objektivierung des Leidensdrucks
-
Multiprofessionelle Abschätzung der Dynamik
-
Multiprofessionelle Reevaluation der Therapiealternativen
-
Dokumentation der Indikation
Berücksichtigung der Entscheidungsfähigkeit
(Abb. 2)
Formen und Durchführung der palliativen Sedierung
(Abb. 3)
Begleitung der Angehörigen
Multiprofessionelle Begleitung der Angehörigen beruht auf:
-
Information über klinische Situation, Behandlungsalternativen, Vorteile, Risiken, Grenzen der PS
-
Bestärkung, dass palliative Sedierung gemeinsam getragenes Konzept ist und dem Patientenwunsch entspricht
-
Berücksichtigung der Belastung der Angehörigen und ihre psychologische Unterstützung
-
Beratung, wie die Angehörigen weiter eine Hilfe für den Patienten sein können
-
Häufige Rückversicherung, dass Behandlungsalternativen fehlen
-
Regelmäßige Information über das Wohlergehen des Patienten
-
Regelmäßige Information über aktuelle Erkrankungssituation und Maßnahmen
-
Regelmäßige Dokumentation aller oben angeführten Maßnahmen
Palliative Sedierung bei psychischen und existenziellen Krisen
Bei refraktären psychischen und/oder existenziellen Belastungen ist zu beachten:
-
Durchführung eines ethischen Fallgesprächs mit besonderer Berücksichtigung von:
-
Multiprofessioneller Prüfung der Refraktärität
-
Multiprofessioneller Konsentierung des Ausmaßes des Leidensdrucks
-
Multiprofessioneller Abschätzung der Dynamik
-
Multiprofessioneller Reevaluation der Therapiealternativen
-
Berücksichtigung der Entscheidungsfähigkeit der Patienten
-
-
Diskussion im multiprofessionellen Team durchführen und anschließend dokumentieren.
-
Falls Konsens für Angebot der palliativen Sedierung besteht, sollte intermittierende palliative Sedierung durchgeführt werden.
Kontinuierliche palliative Sedierung
(Abb. 4)
Neurologische Stadien der Sedierung
-
Somnolenz
-
Stupor
-
Koma
Ramsey-Skala zur Beurteilung der Sedierungstiefe
(Tab. 1)
Intermittierende palliative Sedierung
(Abb. 5)
Abbreviations
- Af:
-
Atemfrequenz
- BD:
-
Blutdruck
- HF:
-
Herzfrequenz
- i. v.:
-
Intravenös
- LEW:
-
Lebenserwartung
- Mind.:
-
Mindestens
- min:
-
Minuten
- Pat.:
-
Patient/Patienten
- Pall.:
-
Palliativ
- PS:
-
Palliative Sedierung
- SaO2 :
-
Sauerstoffsättigung
- s. c.:
-
Subkutan
- Sympt.:
-
Symptomatisch
Literatur
Alt-Epping B, Sitte T, Nauck F, Radbruch L (2010) Sedation in palliative medicine: guidelines for the use of sedation in palliative care : European Association for Palliative Care (EAPC). Schmerz 24:342–354
Cherny NI, ESMO Guidelines Working Group (2014) ESMO Clinical Practice Guidelines for the management of refractory symptoms at the end of life and the use of palliative sedation. Ann Oncol 25(Suppl 3):143–152
Cherny NI, Radbruch L, European Association for Palliative Care (2009) European Association for Palliative Care (EAPC) recommended framework for the use of sedation in palliative care. Palliat Med 23:581–593
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Die Medizin unterliegt einem fortwährenden Entwicklungsprozess, sodass alle Angaben, insbesondere zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren, immer nur dem Wissensstand zurzeit der Drucklegung der SOP entsprechen können. Hinsichtlich der angegebenen Empfehlungen zur Therapie und der Auswahl sowie Dosierung von Medikamenten wurde die größtmögliche Sorgfalt beachtet. Gleichwohl werden die Benutzer aufgefordert, die Beipackzettel und Fachinformationen der Hersteller zur Kontrolle heranzuziehen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zu konsultieren. Fragliche Unstimmigkeiten sollen bitte im allgemeinen Interesse der SOP-Autoren mitgeteilt werden. Der Benutzer selbst bleibt verantwortlich für jede diagnostische und therapeutische Applikation, Medikation und Dosierung. Die SOP ist in allen ihren Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestimmung des Urhebergesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung unzulässig und strafbar. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung reproduziert werden. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung, Nutzung und Verwertung in elektronischen Systemen, Intranets und dem Internet.
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Erstellt: Prof. Dr. med. Karin Oechsle, Geprüft: Prof. Dr. med. Lukas Radbruch, Dr. rer. nat. Carolin Wolf, Prof. Dr. med. Christoph Ostgathe. Erstellt: 31.01.2016, Gültig bis: 30.01.2018.
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Oechsle, K., Radbruch, L., Wolf, C. et al. SOP – Palliative Sedierung. Onkologe 23, 469–475 (2017). https://doi.org/10.1007/s00761-017-0240-8
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