Summary
This essay ist based on Heinrich Rombach's conception of structural phenomenology, a conception not yet widely known in philosophy and not at all known in sociology. The implications for the social sciences of this conception are explicated, related to the well-known positions of Max Weber, Alfred Schütz, Thomas S. Kuhn, and then linked to the current methodological discussion in the field of sociology in West Germany. The resulting promising new possibilities for basic questions of theory construction in the social sciences, but especially in sociology, are detailed and clarified with respect to the possibility and necessity of the various movements and conceptions of plurality, perspectivity and consciousness of cognition levels.
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Literatur
Heinrich Rombach, Strukturontologie, Eine Phänomenologie der Freiheit, Freiburg-München 1971. Ders.: Phänomenologie des gegenwärtigen Bewußtseins, Freiburg-München 1980.
Elisabeth Ströker, Einführung in die Wissenschaftstheorie, Darmstadt 1973, S. 4.
Heinrich Rombach, Wissenschaftstheorie und Philosophie, in: ders. (Hrsg.), Studienführer Wissenschaftstheorie 1, Freiburg-Basel-Wien 1974, S. 16.
Ebd., S. 18.
Max Weber, Die ‘Objektivität’ sozialwissenschaftlicher Erkenntnis, in: ders.: Soziologie/ Weltgeschichtliche Analysen/ Politik, ed. Joh. Winckelmann, Kröners Taschenbuch 229, Stuttgart, 4. Aufl. 1968 (zuerst 1904).
Alfred Schütz, Begriffs- und Theoriebildung in den Sozialwissenschaften, in: ders., Gesammelte Aufsätze I, Den Haag 1971, S. 60.
Ebd., S. 68.
Schütz, Wissenschaftliche Interpretation und Alltagsverständnis menschlichen Handelns, in: a.a. O., S. 49.
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Ebd., S. 331.
Ebd., S. 334.
Thomas S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. 2., revidierte und um das Postskriptum von 1969 ergänzte Aufl. 1976 (dt. zuerst 1967), S. 192.
Ebd., S. 30.
Besonders in der Soziologie findet man als Standardargument, eine noch junge Wissenschaft zu sein — merkwürdig genug, wenn man bemerkt, daß die Bände 4–6 von Auguste Comte: Cours de philosophie positive, die der Soziologie ihren Namen gaben, 1838-42 erschienen sind! In der nur wenig älteren, aus der Romantik hervorgegangenen Germanistik oder den etwa gleich alten anderen Literatur- und Kulturwissenschaften ist dieses Argument nicht zu finden. Warum ist es dann der Soziologie so wichtig? Meine Vermutung (nicht wissenstheoretisch, sondern sozialpsychologisch): wenn man sich zuspricht, jung, d. h. noch nicht erwachsen zu sein, kann man sich auch zugute halten, in seinem Tun, hier also in den Inhalten und Auswirkungen seines Forschens und Lehrens, nicht voll verantwortlich zu sein. Siehe in diesem Zusammenhang etwa die Naivität eines Adorno, ausgedrückt in seinem bekannt gewordenen Satz, er „hätte zwar ein theoretisches Modell aufgestellt, hätte aber nicht ahnen können, daß Leute [der extreme Flügel der Studentenbewegung] es mit Molotow-Cocktails verwirklichen wollen“ (DER SPIE GEL, Nr. 19/1968, S. 204).
Kuhn, a.a.O., S. 31/32, 32.
Rombach, Wissenschaft und Wissenschaftstheorie, in: ders., 1974, S. 11.
Die Umweltdiskussion als beherrschendes Thema der siebziger Jahre erbrachte und erbringt eine Vielfalt von Publikationen. Hier sei nur auf zwei soziologische Beiträge verwiesen: Harry Hoefnagels, Die neue Solidarität, Ausweg aus der Wachstumskrise, München 1979. Karl-Heinz Hillmann: Umweltkrise und Wertwandel, Die Umwertung der Werte als Strategie des Überlebens, Europäische Hochschulschriften, Reihe XXII (Soziologie), Bd. 51, Frankfurt — Bern 1981.
Rolf Klima, Theorienpluralismus in der Soziologie, in: Der Methoden- und Theorienplura-lismus in den Wissenschaften, ed. A. Diemer in Zusammenarbeit mit L. Geldsetzer und F. Rotter, Meisenheim 1971, S. 205.
Weber, a.a.O., S. 261.
Rombach, Wissenschaft und Wissenschaftstheorie, in: ders., 1974, S. 9.
Rombach, 1980, S. 331.
Ebd., S. 309.
Zum Theorienvergleich in der Soziologie, Kap. II von: Zwischenbilanz der Soziologie, Verhandlungen des 17. Deutschen Soziologentages, ed. R. Lepsius, Stuttgart 1976, S. 14–82. K. O. Hondrich und J. Matthes (Hrsg.): Theorienvergleich in den Sozialwissenschaften, Darmstadt-Neuwied 1978.
Bernard Giesen / Michael Schmid, Individualistische und makrosoziologische Theorienansätze, in: Hondrich / Matthes, 1978, S. 178.
Klima, a.a.O., S. 198–219.
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s. Rombach, 1971, S. 322–353.
Ebd., S. 140
Hondrich, Entwicklungslinien und Möglichkeiten des Theorienvergleichs, in: Lepsius, 1976, S. 19/20.
Weber, a.a.O., S. 261.
Ebd., S. 262.
Rombach, 1980, S. 330.
Rombach, Die Rolle des Methodenstreits in den Wissenschaften, in: ders., 1974, beide Zitate S. 22.
Rombach, 1980, S. 7.
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Gross, H. Grundsatzfragen sozialwissenschaftlicher Theoriebildung. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 14, 1–14 (1983). https://doi.org/10.1007/BF01801171
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