Zusammenfassung
Es werden Sto\probleme behandelt, an denen bis zu vier Elementarteilchen in zwei Atomkernen auftreten. Empirische Daten liegen zunÄchst vor über die elastische Streuung von Neutronen und Protonen an Deuteronen. Das Hauptproblem für die Durchführung der Rechnung ist die Wahl geeigneter approximativer Eigenfunktionen. Als NÄherung wird angenommen, da\ das Deuteron beim Auftreffen auf das Proton oder Neutron seine Gestalt beibehÄlt (VernachlÄssigung der „Polarisation“) und unter dieser Voraussetzung die im Sinne eines Hartree-Fock-Verfahrens „beste“ Eigenfunktion bestimmt, indem durch Integration über alle Koordinaten au\er dem AbstÄnde des Neutrons oder Protons vom Deuteronschwerpunkt das Problem auf einen einzigen Freiheitsgrad reduziert und die übrigbleibende Integrodifferentialgleichung für diesen Freiheitsgrad durch Reihenentwicklungen und numerische Methoden müoglichst genau gelüost wird. Die erhaltenen Streuquerschnitte liegen um 10−24 cm2 herum und fallen langsam mit wachsender Energie ab. Sie sind etwas kleiner als die experimentellen Zahlen. — Für die Streuung von Protonen von 830 kV an Deuteronen wird die Richtungsverteilung ausgerechnet und mit den Experimenten von Tuve, Heydenburg und Hafstad verglichen. — Für die D + D-Reaktion als einfachster Kernumwandlung (mit vier Elementarteilchen) wurde mit Hilfe analog gebauter Eigenfunktionen die übergangswahrscheinlichkeit aus einem D + D-Anfangs- in einen T + H-Endzustand ausgerechnet. Die Integrodifferentialgleichung für die Relativbewegung der beiden Deuteronenschwerpunkte im Anfangszustand bzw. die Bewegung des Protons zum Tritonschwerpunkt im Endzustand wurde wieder möglichst exakt gelöst. Dabei ergibt sich eine starke Verringerung der Amplitude für kleine AbstÄnde, die, verbunden mit der Verkürzung der WellenlÄnge, in diesem Gebiet dazu führt, da\ die Wirkungsquerschnitte um einen Faktor 104 kleiner werden als in den bisher vorliegenden Rechnungen von Dolch. Man kommt damit in die Grö\enordnung der experimentellen Zahlenwerte von Ladenburg u. a. (einige 10−26 cm2). — Es werden ferner einige Auswahlregeln diskutiert, die es vielleicht verstÄndlich machen, da\ bei der D + D-Reaktion charakteristische Abweichungen von der kugelsymmetrischen Verteilung der Trümmer beobachtet wurden.
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Vorgetragen in der Sitzung vom 10. November 1937 der Berliner Physikalischen Gesellschaft.
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Flügge, S. Wirkungsquerschnitte bei Reaktionen zwischen sehr leichten Atomkernen. Z. Physik 108, 545–579 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01386969
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