Zusammenfassung
In zweijährigen Versuchen wurde geprüft, ob der bisher nur nach dem normalen Abklingen der Keimruhe ab Februar gesicherte serologische Nachweis des X-Virus in Kartoffeldunkelkeimen (Dunkelkeimtest) durch Rindite-Begasung in die Herbstmonate vorverlegt werden kann. Bei 26 begasten Sorten der Reifeklasse sehr früh bis mittelspät gelang der Nachweis im Oktober in allen Fällen; bei 5 Sorten, die infolge ihrer Spätreife erst im November geprüft werden konnten, fiel der Test ebenfalls einwandfrei positiv aus. In vorjährigen Untersuchungen an 30 Sorten konnte bei 23 der X-Virus-Nachweis sicher geführt werden. In beiden Jahren hatten jedoch die jeweiligen Sorten nicht gleich reagiert.
Es waren immer nur einzelne oder doch nur einige wenige Knollen der jeweils geprüften begasten Sorten, die im Herbst mit Hilfe des serologischen Testes nicht als virusverseucht erfaßt werden konnten. Der dabei zutage getretene Unsicherheitsfaktor in der Diagnose ist nicht sortengebunden, sondern kann von Jahr zu Jahr hinsichtlich der Sorten Schwankungen und Wechsel aufweisen, dürfte aber in seinen Ausmaßen so gering bleiben, daß die frühzeitige Anwendung der serologischen Nachweismethode für die Praxis nicht in Frage gestellt ist.
Ein Vergleich zwichen Rindite-behandelten und unbehandelten Sorten ergab die eindeutige Überlegenheit der Rindite-begasten Sorten für den serologischen Nachweis.
Von 31 begasten und unbegasten, auf ihren Virusgehalt in Dunkelkeimsäften geprüften Sorten besaßen 27 einen erhöhten Virusgehalt in den Dunkelkeimsäften begaster Knollen. Nicht nur zur Gewährleistung eines für die Praxis ausreichend sicheren serologischen Virustestes im Herbst ist deshalb die chemische Stimulierung der zu untersuchenden Knollenproben anzuraten, sondern in allen Fällen von Dunkelkeimprüfungen.
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Literatur
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Stapp, C., Bartels, R. Fortgeführte Untersuchungen über den Nachweis des X-Virus in Kartoffeldunkelkeimen. Der Züchter 22, 298–303 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00712081
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