Zusammenfassung
Als Instrument der Unternehmenskommunikation hat die interne Kommunikation in traditionellen Organisationen u. a. die Funktion, Informationen „top-down“ zu vermitteln, den Dialog zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitenden sicherzustellen und zur Integration der Mitarbeitenden beizutragen. Diese Aufgaben übernehmen oft ausgebildete Spezialisten. Der vorliegende Beitrag zeigt, wie sich die Rolle der internen Kommunikation in einer Selbstorganisation verändert: Sie stellt neu vor allem eine Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung, mit der Mitarbeitende und Führungskräfte formell und informell miteinander in Kontakt treten, Informationen geschützt austauschen, Wissen teilen bzw. multiplizieren sowie dezentrale Prozesse koordinieren können. Interne Kommunikation ist also nicht mehr länger Sprecherin oder exklusive Beraterin der Unternehmensleitung, sondern Impulsgeberin für Kommunikation, Architektin der Kommunikationsinfrastruktur sowie Vermittlerin von Informationen und Zusammenhängen.
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Notes
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Grundlage für die Auswahl der Unternehmen sind die Rankings von „Die Welt“ für Deutschland und von der „Handelszeitung“ für die Schweiz.
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Zur Entwicklung einer Theorie der Selbstorganisation vgl. ausführlich Zhang (2016).
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Jecker, C., Huck-Sandhu, S. (2020). Von der Information zur Orientierung. Zur (neuen) Rolle der internen Kommunikation in Selbstorganisationen. In: Geramanis, O., Hutmacher, S. (eds) Der Mensch in der Selbstorganisation. uniscope. Publikationen der SGO Stiftung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27048-3_23
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