Zusammenfassung
Mitarbeiterkommunikation umfasst die Kommunikation einer Organisation mit ihren Mitgliedern. Aus Sicht der Public-Relations-Forschung kann sie als das Management von Informations- und Kommunikationsprozessen zwischen einer Organisation und ihren internen Bezugsgruppen verstanden werden. Die Mitarbeitenden gelten – neben Kunden und Investoren – seit jeher als eine der drei wichtigsten Bezugsgruppen von Public Relations. In der Unternehmenspraxis ist ihre Relevanz in der letzten Dekade stark gestiegen und die Mitarbeiterkommunikation hat an Bedeutung gewonnen. Die kommunikationswissenschaftliche Theoriebildung eilt dieser Entwicklung nach, setzt sich aber in den letzten Jahren verstärkt mit Fragen des Praxis- bzw. Handlungsfeldes Mitarbeiterkommunikation auseinander. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur internen Kommunikation aus Sicht der Public-Relations-Forschung zu geben. Ausgehend von der Rolle, die die Public Relations den Mitarbeitenden zuschreibt, stellt er Ausprägungen und Ziele der Mitarbeiterkommunikation vor und zeigt Ansatzpunkte für die künftige Forschung im Feld auf.
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Als Bezugsgruppen können sämtliche Gruppen bezeichnet werden, zu denen die Organisation eine Beziehung zu sich sieht und/oder die sich selbst in einer Beziehung zur betreffenden Organisation sehen (Hoffjann 2015, S. 70). Mitarbeitende stellen eine Primär-Bezugsgruppe dar, da sie ein direktes Sanktionspotenzial gegenüber der Organisation haben (z. B. Dienst nach Vorschrift, Streik; Hoffjann 2015, 70–71, 73).
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Huck-Sandhu, S. (2021). Mitarbeiterkommunikation aus Sicht der PR-Forschung. In: Einwiller, S., Sackmann, S., Zerfaß, A. (eds) Handbuch Mitarbeiterkommunikation. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23152-1_9
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