Zusammenfassung
Der Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen ist eine „geglückte Institution“. Er steht in der Tradition der bewährten Ausgestaltung und Praxis bundesdeutscher Verfassungsgerichtsbarkeit und konnte seine eigene Stellung im politischen System Sachsens ebenso stärken wie diejenige der politischen Opposition. Er hat, so lässt sich mit Jürgen Rühmanns zutreffend beschreiben, wie eine „Spinne im Netz“ der öffentlichen Gewalten jene „Fäden gezogen“, in denen solche Handlungen der Staatsgewalt „hängen blieben“, die „vom richtigen Kurs“ abgekommen waren. Deshalb ist zu erwarten, dass Landtag und Staatsregierung nach 20 Jahren Geltung der Sächsischen Verfassung und über 18 Jahren Rechtsprechung des SächsVerfGH „‚erwachsen‘“ genug geworden sind, um ihre verfassungsmäßigen Aufgaben ohne die lenkende Hand der Gerichtsbarkeit wahrnehmen zu können. Das wäre dann keine schlechte Bilanz des bisherigen Wirkens eines Verfassungsgerichts, das vom Partner im „kritischen Dialog“ verfassungsrechtlicher Verfahren zum nun auch schon vorauswirkend respektierten „Hüter der Verfassung“ geworden ist.
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Patzelt, W.J. (2017). Der Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen. In: Reutter, W. (eds) Landesverfassungsgerichte. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16094-4_14
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