Zusammenfassung
Das Gymnasium erfüllt im Schweizer Bildungssystem eine besondere Rolle, die enger definiert ist als in vielen anderen europäischen Ländern: es dient hauptsächlich der Vorbereitung auf ein Universitätsstudium. Als Reaktion auf die bildungspolitischen Herausforderungen der letzten Jahre entwickelte sich in der Schweiz nicht nur eine lebhafte Debatte um die Zukunft des Gymnasiums, sondern es bildeten sich einige inzwischen bewährte Neuerungen und innovative Unterrichts-Projekte am Gymnasium heraus. Der Beitrag erläutert die wichtigsten Diskussionspunkte: allgemeine vs. fachspezifische (Aus-)bildung, Maturaquote, Heterogenität vs. Vereinheitlichung, Landessprachen vs. Englisch. Diese verdeutlichen zum einen die jüngeren Entwicklungen des Gymnasiums und der Matura und erhellen zum anderen einige Besonderheiten des Schweizer Gymnasiums.
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Brüggenbrock, C., Eberle, F., Oelkers, J. (2016). Die jüngeren Entwicklungen des Gymnasiums und der Matura in der Schweiz. In: Kramer, J., Neumann, M., Trautwein, U. (eds) Abitur und Matura im Wandel. Edition ZfE, vol 2. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11693-4_3
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