Zusammenfassung
Der Beitrag stellt eine Reihe grundlegender Kategorien und Klassifikationen vor, um die Gestalt und den Gebrauch sozialer Medien aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive zu beschreiben. Dazu gehören erstens die grundlegenden Funktionen, die sich über die verschiedenen Gattungen der sozialen Medien hinweg identifizieren lassen. Zweitens werden zentrale Praktiken angesprochen, die das Wechselspiel von individuellem Handeln und rahmenden Strukturen zu erfassen helfen. Drittens werden unterschiedliche Typen von sozialen Formationen vorgestellt, die in den und mithilfe von sozialen Medien entstehen oder sichtbar gemacht werden können.
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Dieser Umstand führt dazu, dass gelegentlich Angebotsformen wie z. B. Diskussionsforen oder Netzwerkplattformen selbst auch als „Community“ bezeichnet werden (z. B. in der ARD-ZDF-Onlinestudie; vgl. Tippelt und Kupferschmitt 2015; Busemann et al. 2012). Diese Gleichsetzung ist allerdings ähnlich problematisch wie die von „Netzwerkplattformen“ und „sozialen Netzwerken“ (vgl. FN 2 im Beitrag von Taddicken und Schmidt in diesem Band) – auch begrifflich sollte zwischen der medientechnischen Infrastruktur und der darauf aufbauenden sozialen Formation unterschieden werden.
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Schmidt, JH., Taddicken, M. (2017). Soziale Medien: Funktionen, Praktiken, Formationen. In: Schmidt, JH., Taddicken, M. (eds) Handbuch Soziale Medien. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03765-9_2
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