„Privates“ als soziologischer Forschungsgegenstand

Zusammenfassung

Wie vermutet bringen Internet-Suchmaschinen zum Thema „Soziologie des Privaten“ - noch (2010) - nicht viel. Aufgeschlagen werden Seiten etwa zu Privathaushalt und zur Familiensoziologie. Bei dem vorgegebenen Thema - das an Jürgen Habermas' „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ (1962) denken lässt - darf also zu einer „Soziologie des Privaten“ die eigene Vorstellungskraft bemüht werden. Es geht dabei um die Benennung von Aspekten, Perspektiven, Gebieten oder Kategorien. Anregend könnte auch die differenzierte, wenn auch derzeit nicht gerade im Zentrum von Soziologiekongressen stehende „Soziologie der Berufe“ - also des Beruflichen - sein. Allerdings lassen sich in vielen Texten über Öffentlichkeit und Beruf Überlegungen finden, die zur „Soziologie des Privaten“ passen. So beispielsweise auch in einem working paper, das ich 1969 im Rahmen eines von mir koordinierten multinationalen Projekts „Educational Biographies and Life Conceptions of Graduates“ schrieb. Das Papier enthält Reflexionen zum Verhältnis der privaten, beruflichen und öffentlichen Bereiche zueinander. Was ich dabei zum Privaten überlegte, möchte ich ausschnittsweise wiedergeben, weil es mir nicht überholt zu sein scheint.