Zusammenfassung
Zusammenfassung: Die Bundesländer in Deutschland unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht in der Ausgestaltung des Bildungswesens beim Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe. Ein zentraler Unterschied bezieht sich auf die Bindungskraft der Übergangsempfehlung. Während diese in einigen Ländern reinen Vorschlagscharakter besitzt und die Eltern unabhängig von der Empfehlung das Kind ohne Einschränkung auf einer höheren Schulform anmelden können, ist es in anderen Ländern notwendig, dass das Kind weitere Leistungsnachweise erbringt, sofern es auf eine höhere Schulform gehen möchte als die empfohlene. Dieser Beitrag untersucht die Frage, wie diese unterschiedlichen Regelungen unter Berücksichtigung der erhaltenen Empfehlung mit dem tatsächlichen Übergangsverhalten nach der Grundschule zusammenhängen und ob soziale Ungleichheit beim Übergang durch bindende Empfehlungen verstärkt oder reduziert wird. Anhand der Übergangsstudie, durchgeführt am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, wird das Übergangsverhalten in 13 Bundesländern analysiert. Es zeigt sich, dass Eltern aus sozial privilegierten Verhältnissen ihr Kind häufiger auch ohne entsprechende Empfehlung auf das Gymnasium schicken als Eltern aus weniger privilegierten Verhältnissen. Dieser Effekt vergrößert sich zusätzlich in den Bundesländern, in denen der Elternwille freigegeben ist und keine weiteren Leistungsnachweise notwendig sind, um das Kind auf eine höhere Schulform zu schicken als empfohlen.
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Gresch, C., Baumert, J., Maaz, K. (2010). Empfehlungsstatus, Übergangsempfehlung und der Wechsel in die Sekundarstufe I: Bildungsentscheidungen und soziale Ungleichheit. In: Baumert, J., Maaz, K., Trautwein, U. (eds) Bildungsentscheidungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92216-4_10
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