Zusammenfassung
Das Zweitstimmensystem ist eine Eigenheit des bundesdeutschen Wahlrechts. Eingeführt wurde es bei der Bundestagswahl 1953, die Festlegung der Zweitstimme als entscheidend für die Parteienstärke im Parlament trat 1957 in Kraft. Das Zweistimmenwahlrecht findet auch in den Bundesländern zunehmend Verbreitung: In den ostdeutschen Bundesländern und in Niedersachsen wurde es 1990, in Hessen und Rheinland-Pfalz 1991 eingeführt. Die Schleswig-Holsteiner werden im Jahr 2000 ebenfalls erstmals nach diesem Modus wählten. In den westdeutschen Bundesländern erfolgte die Einführung stets aufgrund des Wunsches der kleinen Koalitionspartner, die als Kleinparteien von diesem Wahlrecht zu profitieren glaubten. Heute wird das Zweistimmensystem in zehn von 16 Bundesländern praktiziert.
Die Autoren bedanken sich bei Wolfgang Hartenstein für die kritische Durchsicht des Beitrags und wertvolle Anmerkungen. Auch Michael Kunert sei an dieser Stelle für methodische Hinweise gedankt.
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Hilmer, R., Schleyer, N. (2000). Stimmensplitting bei der Bundestagswahl 1998. Strukturen, Trends und Motive. In: van Deth, J., Rattinger, H., Roller, E. (eds) Die Republik auf dem Weg zur Normalität?. Veröffentlichung des Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97465-5_8
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