Zusammenfassung
Es wird im folgenden zum einen um die Gegenlage von Rekonstruktion und Dekonstruktion und zum anderen um die Darstellung eines rekonstruktiven Versuches gehen. Warum sollen wir uns mit der genannten Gegenlage überhaupt beschäftigen? Von Rekonstruktion wird im Laufe dieser Tagung doch noch in sehr verschiedener Weise die Rede sein; und wenn ich es richtig sehe, dann ist die Antwort auf die Frage nach der grundlegenden Vorgehensweise in der Soziologie mit dem Titel der Tagung, Konstruktivistische Hermeneutik nämlich, genaugenommen bereits erfolgt: Soziologie ist auf die Rekonstruktion von sinnhaften Konstrukten angewiesen, es kommt lediglich darauf an, wie dies theoretisch und methodologisch genau zu verstehen ist. Wozu sich also mit dieser Merkwürdigkeit namens “Dekonstruktion” befassen, die vornehmlich in philosophischen, literaturwissenschaftlichen und zunehmend auch in feministischen Kontexten auftaucht, und die seitens der Soziologie in aller Regel ohne viel Federlesens als gefährlich oder zumindestens als unbrauchbar abgewiesen wird?
Anmerkung des Herausgebers: Aus den im Vorwort genannten Griinden handelt es sich bei diesem Beitrag um eine leicht üherarbeitete Version eines Vortrages, den Uwe Weisenbacher auf der Tagung “Die Beobachtung verstehen, das Verstehen beobachten. Perspektiven einer konstruktivistischen Hermeneutik” vom 28. bis 29. September 1995 am Institut far Soziologie der Universitat Hamburg gehalten hat. Ich habe den Text, soweit mir dies mOglich war, urn einige Literaturhinweise ergänzt.
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Literatur
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Weisenbacher, U. (1997). Rekonstruktion und Dekonstruktion. In: Sutter, T. (eds) Beobachtung verstehen, Verstehen beobachten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89945-3_2
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