Zusammenfassung
In den letzten 30 Jahren sind die Auseinandersetzungen um die ökologische Selbstgefährdung modemer Gesellschaften zu einem zentralen Thema öffentlicher Diskussionen geworden. Initiiert, getragen, befördert von warnenden Wissenschaftlern, protestierenden Anwohnern, sozialen Bewegungen und politischen Parteien, haben die Auseinandersetzungen um Umweltverschmutzungen eine institutionenbildende Dynamik ohnegleichen entfacht. Das wichtigste Forum dieser Diskurse sind die Massenmedien. Die »Herstellung« von Umweltmeldungen läßt sich kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Massenmedien agieren nicht als kollektiver Gesamtakteur. Die Umweltberichterstattung der Printmedien zeigt ein überaus heterogenes Erscheinungsbild. Die Verhältnisse zwischen den daran beteiligten Akteuren (aus Politik, Administration, Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltbewegung) und den Medien (bzw. Journalisten) stehen nicht zum besten. Vielmehr richten sich Defizit- und Manipulationsvorwürfe von sich unangemessen repräsentiert fühlenden gesellschaftlichen Akteuren an die Medien. Umgekehrt beklagen Journalisten das mangelnde Verständnis dieser Akteure für die strukturellen Bedingungen von Pressearbeit. Indiz für die ungebrochene Aktualität dieser seit langem die Umweltberichterstattung begleitenden Einschätzungen und Vorwürfe, vor allem für die jeweils vorgeworfenen Defizite im Verhältnis zwischen Umweltgruppen und Journalisten, sind die zahlreichen, thematisch einschlägigen Tagungen und Buchveröffentlichungen der letzten Jahre. Erwähnt werden können in diesem Zusammenhang die Tagung “Medien und Umwelt” der Evangelischen Akademie Baden (1991), Überlegungen zur Rolle des Umweltjournalismus (Glatz/Kronberger 1991), die Vorträge und Diskussionen auf der Jahrestagung des Ökoinstituts, die dem Verhältnis von Umweltbewegung und Medien gewidmet war (Frankfurt 1993), und die Tagung “Perspektiven der ökologischen Kommunikation” in Dresden 1993 (de Haan 1995).
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Keller, R. (1997). Die Umweltberichterstattung im Spiegel der Medienforschung. In: Ökologische Kommunikation in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83299-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83299-3_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13152-8
Online ISBN: 978-3-322-83299-3
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