Zusammenfassung
Die ökologische Krise ist eine soziale Realität, die als solche in unterschiedlicher Form gesellschaftlich wahrgenommen wird. Sie drängt sich über Katastrophenmeldungen in die Tagespresse, über Hintergrundberichte ins Fernsehen, über Enquête-Kommissionen ins politische System, über Gutachten ins Wissenschaftssystem, über die Wahrnehmung ins Alltagsbewußtsein. Es handelt sich bei dieser Krise offensichtlich nicht um eine punktuell und vorübergehend auftretende Störung einzelner sozialer Teilbereiche, sondern um eine ebenso umfassende wie in sich komplexe Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse (vgl. Forschungsgruppe Soziale Ökologie 1987, Jahn 1991). In den verschiedenen Lebens- und Reproduktionsbereichen unterhalten alle Gesellschaften mehr oder weniger explizit Verhältnisse zu Teilen, Aspekten oder Ausschnitten der Natur. Diese Naturverhältnisse sind abhängig von gesellschaftlichen Strukturen, von dem sozialen Handeln, das diese Strukturen prägt und transformiert, und von kulturellen Deutungen und Entwürfen, in denen Handeln sich vollzieht. Es gibt nicht das Naturverhältnis, sondern verschiedene Naturverhältnisse mit verschiedenen »Logiken«. Wenn Gesellschaften ihre Reproduktions-, Handlungs- und Deutungsfähigkeit im Naturkontext gefährden, werden ihre Naturverhältnisse krisenhaft.
Dieser Aufsatz basiert auf einer Studie zum Verhältnis von Ökologie und Lebensstilen in der sozialwissenschaftlichen Forschungsliteratur, die für das Frankfurter Institut für sozial-ökologische Forschung ausgearbeitet wurde (vgl. Reusswig 1994).
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Reusswig, F. (1994). Lebensstile und Ökologie. In: Dangschat, J.S., Blasius, J. (eds) Lebensstile in den Städten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10618-0_6
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