Zusammenfassung
Michael Barth, Christel Gärtner und Klaus Neumann-Braun haben den Irrgarten der Interpretationen erkundet, in den der Film “Angel Heart” sein Publikum lockt.2 Unter ihrem analytischen Blick kristallisiert sich die Irritation des Zuschauers als systematisches dramaturgisches Prinzip und Quelle der Faszination heraus. Doch wie wird “Angel Heart” von ‚normalen‘ Rezipienten wahrgenommen, die den Film nur einmal und ohne wissenschaftlich-analytisches Interesse ansehen? Zu welchen Interpretationen der verwickelten Filmgeschichte gelangen sie, auf welche Verständnisprobleme stoßen sie, und wie werten sie diese? Stehen für sie vielleicht ganz andere Gesichtspunkte als die mannigfaltigen potentiellen Verwirrungsmomente im Vordergrund ihrer Auseinandersetzung mit dem Film? Gefragt ist also nach dem Verhältnis zwischen Alltagsrezeption und wissenschaftlicher Analyse, die ja selbst auch nur eine Form der Rezeption darstellt.
Diese Arbeit entstand im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 321 der Deutschen Forschungsgemeinschaft Übergänge und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit an der Universität Freiburg, Teilprojekt B11 Medien,Kommunikation, Identität (Leiter Prof. Dr. Michael Charlton und Prof. Dr. Klaus Neumann-Braun). Die Darstellungen gehen von einer ausführlichen Analyse des untersuchten Gesprächs aus, die der Autor gemeinsam mit Michael Charlton, Corinna Pette und Silvia Schneider durchführte. Die Transkription der Gesprächsausschnitte besorgte Dorothe Cremer. Für Kommentare zu einer früheren Fassung des Artikels danke ich Klaus Neumann-Braun. Besonderen Dank schulde ich den vier Jugendlichen, die sich im Dienste der Wissenschaft verwirren ließen.
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Literatur
Barth, M., Gärtner, C. & Neumann-Braun, K. (in diesem Band). Spielräume der Faszination oder die Zuschauerirritation als dramaturgisches Prinzip in modernen Filmen.
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Eco, U. (1987). Lector in Fabula. München: Hanser.
Holly, W. & Puschel, U. (Hrsg.). (1993). Medienrezeption als Aneignung. Methoden und Perspektiven qualitativer Medienforschung. Opladen: Westdeutscher Verlag.
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Nothdurft, W., Reitemeier, U. & Schröder, P. (Hrsg.). (1994). Beratungsgespräche. Analyse asymmetrischer Dialoge. Tübingen: Narr.
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Deppermann, A. (1997). Verwirrung als Rezeptionsproblem und -attraktion. In: Charlton, M., Schneider, S. (eds) Rezeptionsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08111-1_11
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