Zusammenfassung
Oberflächliche Betrachter konstruieren immer wieder einen Gegensatz zwischen Wirtschaftswissenschaften und Erziehungswissenschaften, indem sie das „rationale, gewinnorientierte Ökonomische“ und das „pädagogisch Humanitäre“ als eigenständige, sich widersprechende Bereiche des menschlichen Denkens und Tuns betrachten und die Widersprüche als unauflösbar bezeichnen. Dies wird sowohl bei Managern als auch bei Lehrpersonen immer wieder sichtbar. Viele Manager orientieren sich noch immer ausschließlich an ökonomischen Prinzipien und sehen die Mitarbeitenden als Mittel zum Zweck in der naiven Annahme, der ökonomische Erfolg garantiere für alle ein sorgenfreies Leben. Auf der andern Seite betrachten nicht wenige Pädagogen Vieles in der realen Wirtschaft als gegen die Würde des Menschen verstoßend und gegen die Mündigkeit sowie Selbstentfaltung des Menschen wirkend. Angesichts solcher Gegensätze stellt sich die Frage, was die Erziehungswissenschaften zu einer Versöhnung dieser beiden Positionen leisten können. Diese Problematik wird immer vordringlicher, weil einerseits angesichts der Forderungen des modernen Bildungswesens und der Entwicklung des staatlichen Finanzaufkommens wirtschaftliches Denken und Handeln im Schulwesen zwingend wird, und andererseits angesichts der zunehmenden Probleme vieler Menschen mit der Entwicklung der gesamten Wirtschaftsordnung und der damit verbundenen sozialen Fehlentwicklungen, der ökonomische und der humane Bereich in einer ganzheitlichen Betrachtung zusammengeführt werden müssen.
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Dubs, R. (2005). Der Wert erziehungswissenschaftlichen Wissens für die Wirtschaftswissenschaften. In: Heid, H., Harteis, C. (eds) Verwertbarkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07736-7_16
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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