Zusammenfassung
Die Perspektive der Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Dauerhaftigkeit humaner Lebensbedingungen sowie den Erhalt der dazu notwendigen natürlichen Lebensgrundlagen für die heutigen Menschen weltweit und künftigen Generationen. Ein Streben nach nachhaltiger Entwicklung fordert von den heute lebenden Menschen eine Lebensweise, die berücksichtigt, dass auch ihre Nachkommen berechtigte Ansprüche an ihre Leben haben werden. Wenn sich eine Gesellschaft zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise verpflichtet und sich darauf festlegt, nicht auf Kosten der nachfolgenden Generationen zu leben, dann hat das Konsequenzen für Wirtschaft, Politik und eigene Lebensgestaltung. Nachhaltigkeit nicht nur zu predigen, sondern auch zu leben, muss das gemeinsame Ziel sein. Dazu kann die Enzyklika Laudato si‘ ein wichtiger Impuls, Ratgeber und Motivator sein.
„Die Gefährdung der heutigen Menschheit entspringt nicht so sehr ihrer Macht, physikalische Vorgänge zu beherrschen, als ihrer Ohnmacht, das soziale Geschehen vernünftig zu lenken.“
Konrad Lorenz. Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit (1973). Zitiert nach 29. Aufl., Serie Piper, München 2002.
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Renn, O. (2022). Laudato si‘: Ein ethischer Leitfaden auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. In: Drumm, J., Oeben, S. (eds) CSR und Kirche. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64419-5_1
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