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Lost in negotiation? Gestaltungsprinzipien für einen an Kontroversität und Ambiguität ausgerichteten Englischunterricht

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unterricht_kultur_theorie: Kulturelles Lernen im Fremdsprachenunterricht gemeinsam anders denken

Part of the book series: Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung: LiKuS ((LiKuS))

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Zusammenfassung

Heutige Schülergenerationen sind umgeben von Widersprüchen und Ambiguitäten in sozialen Medien, Texten und ihrem persönlichen Umfeld. Nichtsdestotrotz lässt sich im schulischen Unterricht häufig im Sinne einer Output-Orientierung die Tendenz erkennen, dass eben diese Kontroversität ohne eine tiefgehende Diskussion in einem Konsens aufgelöst werden soll. Dem zu Grunde liegt die Vorstellung einer Konsensfindung durch Deliberation nach Habermas sowie die schulimmanente Logik der Aufgabenorientierung bzw. der Ausführung eines „Schülerjobs“ (Breidenstein, 2006, S. 11). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Widersprüche und Ambiguitäten auf der Ziel- und Gestaltungsebene sinnvoll in den Fremdsprachenunterricht integriert werden können.

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Notes

  1. 1.

    Während Politik eher Seiendes (also z. B. politische Institutionen) bezeichnet, bezieht sich das Politische auf die Modalität des Aushandelns und verweist damit auf das Prozesshafte bei der Institution von Gesellschaft sowie auf deren letztendlich unmögliche, vollständige Institution (Marchart, 2010, S. 13, 27). Zu Implikationen des Begriffs des Politischen für den Fremdsprachenunterricht bei Hannah Arendt vgl. Tödter (2021).

  2. 2.

    Hierbei handelt es sich um das Promotionsprojekt von Larena Schäfer.

  3. 3.

    Stencils werden mit Hilfe von Schablonen erzeugt, die aus Pappe oder Kunststoff gefertigt sind. Auf einen beliebigen Untergrund gelegt und mit Sprühfarbe bedeckt hinterlassen sie einen Umriss – das Stencil.

  4. 4.

    Ähnliches scheint sich auch in den Daten Brackers anzudeuten (2015: 204 f.).

  5. 5.

    Die Liste muss daher ergänzt und in weiteren Studienergebnissen begründet werden, wie es derzeit in der Dissertation von Mareike Tödter erfolgt.

  6. 6.

    Thorsten Merse hat in seiner Dissertation von 2017 konzeptionell eindrucksvoll dargelegt, dass die Fremdsprachendidaktik durchaus offen ist für eine Erweiterung relevanter Differenzen und Themen, die im Englischunterricht verhandelt werden. Vgl. auch Tödter (2019) zu der Frage, inwieweit sich ein erweitertes Verständnis von Fremdheit in Bezug auf daran anschließende subjektiv relevante Aushandlungsprozesse als fruchtbar für den Englischunterricht erweisen kann.

  7. 7.

    ‚Knöllchen Horst‘ wurde in Deutschland bekannt, weil er eine beeindruckende Anzahl an Verkehrsverstößen anzeigte.

  8. 8.

    Außerdem weist die Studie von Schneider (2018) daraufhin, dass Lehrkräfte vermeintlich nicht-aufgabenbezogene Interaktionen der Lernenden ernst nehmen sollten, da Aushandlungsprozesse häufig außerhalb der zu bearbeitenden Aufgabenstrukturen ablaufen und diese ‚Nebengespräche‘ ein gewisses Potenzial für ‚offizielle‘ Aushandlungsprozesse aufweisen.

  9. 9.

    Eine solche Auswertung dient der Reflexion der Diskussionskultur, wodurch sie auch auf Deutsch erfolgen kann. Es steht in dieser Phase nicht das Sprachlernen im Vordergrund, sondern die Reflexion des Prozesses und damit das Einüben fächerübergreifender Ziele.

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Schäfer, L., Tödter, M. (2022). Lost in negotiation? Gestaltungsprinzipien für einen an Kontroversität und Ambiguität ausgerichteten Englischunterricht. In: König, L., Schädlich, B., Surkamp, C. (eds) unterricht_kultur_theorie: Kulturelles Lernen im Fremdsprachenunterricht gemeinsam anders denken. Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung: LiKuS. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63782-1_7

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

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