Zusammenfassung
Die Frage ‚Was?‘ wird in Kontexten des kulturellen Lernens in der fremdsprachlichen Unterrichtspraxis oft mit dem Rückgriff auf Vorschläge im Lehrbuch oder andere Lehrmaterialien beantwortet. Wie diese Frage produktiv werden kann, indem man sie an die Lernenden weitergibt, ist eine Grundfrage, die im vorliegenden Beitrag im Hinblick auf die Möglichkeiten diskutiert wird, die ein Arbeiten mit „Schrift im öffentlichen Raum“ – so eine Minimaldefinition für Linguistic Landscapes – dafür eröffnet.
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Notes
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Der Begriff ‚Landeskunde‘ ist im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zunehmend in die Kritik geraten. Vgl. dazu genauer Schiedermair (2018b, S. 10).
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Mit der Verwendung der Formulierung „deutschsprachige Regionen“ anstelle von „deutschsprachige Länder“ orientiere ich mich an dem kritischen Hinweis von İnci Dirim, (2015, S. 26), dass „die adressierten Staaten als Amtssprache nicht nur Deutsch haben“ und deshalb als präziserer Ausdruck „der Begriff ‚Land‘ durch ‚Region‘ ersetzt“ werden sollte.
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Etwa Perspektiven der Sprachplanung und Sprachenpolitik sowie der damit verbundenen Machtverhältnisse, der gesellschaftlichen Debatte, der Sprachdidaktik und Kulturdidaktik.
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Der Blick auf das komplette Material muss leider einer späteren Publikation vorbehalten bleiben, da aus Platzgründen von den fünfzehn kommentierten Beispielen im Rahmen dieses Beitrags nur wenige vorgestellt werden können.
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Ich bedanke mich bei den Studierenden, die am Masterseminar „Kulturvermittlung mit öffentlichen Sprachlandschaften“ teilgenommen haben für ihre engagierte Mitarbeit und die Erlaubnis, die Bilder und Kommentare, die sie im Seminarzusammenhang fotografiert bzw. geschrieben haben, in anonymisierter Form in Forschungszusammenhängen zu veröffentlichen.
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Diese Reflexion eigener Erklärungsmuster aus einer Perspektive der Rückschau und die ggf. dadurch initiierte Modifikation von Erklärungsmustern oder Deutungsmustern stellt ein zentrales Lehr- und Lernziel in dem Band Mitreden. Diskursive Landeskunde (Hamann et al., 2016) dar. Mit dieser Ausrichtung erfährt die kulturwissenschaftliche Perspektive auf gesellschaftliche Diskurse eine gewisse Einschränkung auf Veränderungsprozesse individueller Einstellungen.
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Die Ergebnisse können hier aus Platzgründen leider nicht vorgestellt werden. Dies muss einer umfangreicheren Publikation vorbehalten bleiben. Zu methodischen Vorschlägen für einen über interkulturelle Vergleiche hinausgehenden fremdsprachlichen Kulturunterricht vgl. auch die Beiträge im Kapitel zur Frage ‚Wie?‘ im vorliegenden Band.
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Schiedermair, S. (2022). Zum Potenzial der Arbeit mit Linguistic Landscapes beim kulturellen Lernen. In: König, L., Schädlich, B., Surkamp, C. (eds) unterricht_kultur_theorie: Kulturelles Lernen im Fremdsprachenunterricht gemeinsam anders denken. Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung: LiKuS. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63782-1_12
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