Zusammenfassung
Die erfolgreiche gesundheitspolitische Umsetzung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen erfordert (i) eine Theorie der Gesundheitspolitik, welche die gesellschaftliche Einbettung von Prävention und Gesundheitsförderung reflektiert. (ii) Die Entmystifizierung staatlicher Gesundheitspolitik zeigt, dass eine erfolgreiche Umsetzung von präventiven und gesundheitsförderlichen Maßnahmen von einem gemeinsamen Problemlösungshorizont der beteiligten staatlichen und gesellschaftlichen Akteure im Staat als einem übergreifenden Institutionenensemble abhängt. Machtasymmetrien, externe Effekte und (innerstaatliche) Politikverflechtungen können eine erfolgreiche Strategie verhindern. (iii) Die politische Steuerung von Prävention und Gesundheitsförderung ist in ein System der gesellschaftlichen Mehrfachsteuerung des Gesundheitssystems eingebunden. Mittels des Präventionsgesetzes wird versucht, die institutionellen und organisatorischen Bedingungen dieses sozialen Wohlfahrtsmarktes entlang bisheriger Vollzugsdefizite neu zu justieren. (iv) Eine zukunftsfähige Gesundheitspolitik muss auf eine partizipatorische Präventions- und Gesundheitsförderung setzen, welche ihre genannte doppelte Einbettung in das Institutionenensemble Staat und das von kurativen Interventionsansätzen dominierte Gesundheitssystem reflektiert.
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Mosebach, K., Walter, U. (2021). Gesundheitspolitische Umsetzung von Prävention und Gesundheitsförderung: analytische Grundlagen und normative Orientierungen gesellschaftlicher Mehrfachsteuerung. In: Tiemann, M., Mohokum, M. (eds) Prävention und Gesundheitsförderung. Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62426-5_22
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