Zusammenfassung
Es gibt Bereiche der Sprache in den Gesundheitswissenschaften, die sich durch ein hohes Maß an Verbindlichkeit und Standardisierung auszeichnen. Im Einzelnen kann es schwierig sein, sich auf Kriterien zu verständigen und die Verbesserung der Reliabilität von Diagnosen ist zudem ein ständiges Thema für die Qualitätsentwicklung. Trotzdem wird eine präzise und einheitliche Terminologie doch als grundlegender Bestandteil fundierter Praxis gesehen, weil sie Fachkräften ermöglicht wissenschaftlich generiertes Wissen für den Einzelfall nutzbar zu machen und zuverlässig mit anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe zu kommunizieren. Wenn sich kinderärztliche Praxen zur Gemeinde hin öffnen und soziale Einflüsse auf Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nicht nur anerkannt, sondern mitgestaltet werden sollen, kommt es unvermeidlich zum Kontakt mit anderen Fachsprachen und einem mitunter mühsamen Erschließen der Bedeutung neuer Begriffe. In diesem Beitrag werden die Begriffe „Kinderschutz“, „Kindeswohlgefährdung“ und „gewichtige Anhaltspunkte“ erklärt und die Abgrenzung zwischen Frühen Hilfen und interventivem Kinderschutz erörtert.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Literatur
Abbott A (1988) The System of Professions. An Essay on the Division of Expert Labor. University of Chicago Press, Chicago
Bange D (2002) Definitionen und Begriffe. In: Bange D, Körner W, Hrsg. Handwörterbuch sexueller Missbrauch. Hogrefe Verlag, Göttingen: 47–52
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (2012). Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Erkennen und Handeln – Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte. BSASFI, München
Buchholz T (2011) Präventiver Kinderschutz durch Förderung durch Stärkung von Schutzfaktoren. Zur Resilienzförderung in Schulen. In: Fischer J, Buchholz T, Merten R, Hrsg. Kinderschutz in gemeinsamer Verantwortung von Jugendhilfe und Schule. Springer VS, Wiesbaden: 319–340
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2009) Aktiver Kinderschutz – Entwicklung und Perspektiven. BMFSFJ, Berlin
Chen M, Chang K (2016) Effects of Parenting Programs on Child Maltreatment Prevention. A Meta-Analysis. Trauma, Violence & Abuse 17: 88–104
Dew B, Breakey G (2014) An Evaluation of Hawaii’s Healthy Start Program Using Child Abuse Hospitalization Data. Journal of Family Violence 29: 893–900
Egeland B (1997) Mediators of the Effects of Child Maltreatment on Developmental Adaptation in Adolescence. In: Cicchetti D, Toth S, eds. The Effects of Trauma on the Developmental Process. Rochester Symposium on Developmental Psychopathology, Vol. 8. University of Rochester Press,Rochester: 403–434
Fendrich S, Pothmann J, Tabel A (2014) Monitor Hilfen zur Erziehung 2014. Dortmund
Finkelhor D, Ormrod R, Turner H, Hamby S (2011) School, Police, and Medical Authority Involvement With Children Who Have Experienced Victimization. Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine 165: 9–15
Harper N (2014) Neglct: Failure to Thrive and Obesity. In: Dubowitz H, Leventhal J, Stanton B, eds. Child Maltreatment. Pediatric Clinics of America, 65(5): 937–958
Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U (2008) Kindesmisshandlung. Medizinische Intervention, Diagnostik und rechtliche Grundlagen. Springer Medizin Verlag, Heidelberg
Kindler H (2013) Qualitätsindikatoren für den Kinderschutz in Deutschland. Analyse der nationalen und internationalen Diskussion – Vorschläge für Qualitätsindikatoren. In: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Hrsg. Beiträge zur Qualitätsentwicklung im Kinderschutz. Paderborn: Bonifatius
Sann A, Küster E.-U. (2013) Zum Stand des Ausbaus Früher Hilfen in den Kommunen. In: Nationales Zentrum früher Hilfen, Hrsg. Datenreport Früher Hilfen. Ausgabe 2013. Köln: 36–45
Schmitt A (1999) Sekundäre Traumatisierungen im Kinderschutz. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 48: 411–424
Schone R (2011) „Frühe Hilfen“ und „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ – Plädoyer für eine fachliche und begriffliche Differenzierung. In: Freese J, Göppert V, Paul M, Hrsg. Frühe Hilfen und Kinderschutz in den Kommunen. Wiesbaden, Kommunal- und Schulverlag, 17–33
Statistisches Bundesamt (2014) Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe: Gefährdungseinschätzungen nach § 8a Absatz 1 SGB VIII 2013. destatis, Wiesbaden
Taubner S, Wolter S, Rabung S (2015) Effectiveness of early-intervention programs in German-speaking countries – a meta-analysis. Mental Health & Prevention 3: 69–78
Vinnerljung B, Sundell K, Löfholm C, Humlesjö E (2006) Former Stockholm child protection cases as young adults: do outcomes differ between those that received services and those that did not? Children and Youth Services Review 28: 59–77
Warner J (2015) The emotional politics of social work and child protection. Bristol: Policy Press
Weiterführende Literatur:
Kindler H, Jagusch B (in Vorb.) 3-Jahres Katamnese von Kinderschutzfällen aus der Landeshauptstadt Stuttgart
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Kindler, H. (2016). Frühe Hilfen und interventiver Kinderschutz – eine Abgrenzung. In: Mall, V., Friedmann, A. (eds) Frühe Hilfen in der Pädiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49262-8_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-49262-8_3
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-49261-1
Online ISBN: 978-3-662-49262-8
eBook Packages: Medicine (German Language)