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Legalbewährungsfakten: Rückfall und strafrechtliche Sanktionierung nach Strafvollzug

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Steuerung und Erfolgskontrolle im Strafvollzug
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Zusammenfassung

Rückfallraten werden als Messinstrument für die Wirkung des Strafvollzugs herangezogen. Ob Freiheitsstrafen tatsächlich die Kriminalität in der Gesellschaft reduzieren, wird beständig kritisch diskutiert. Im Beitrag wird die Legalbewährung von allen 2013 aus der Haft entlassenen Personen über einen Follow-up Zeitraum von drei Jahren untersucht. Die Analyse wird mit den Daten der neuesten Legalbewährungsstudie durchgeführt, also anhand von Eintragungen im Bundeszentralregister. Von den knapp 26.000 dabei berücksichtigten erwachsenen Straftätern wurden 55 % innerhalb von drei Jahren erneut straffällig und 23 % wurden erneut inhaftiert. Die Rückfall- und Wiederinhaftierungsraten unterscheiden sich stark je nachdem, ob die Strafe voll verbüßt oder der Rest der Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde, nach dem Alter der Haftentlassenen, der Dauer der Haft, der Anzahl an Vorstrafen und der Art der Straftat.

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Notes

  1. 1.

    Wenn im vorliegenden Beitrag der Begriff Täter verwendet wird, bezieht sich dieser Begriff zugleich auf Männer und Frauen.

  2. 2.

    Die ersten drei Wellen der Studie wurden durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert. Seit 2016 erfolgt die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

  3. 3.

    Nicht erfasst wurden Entlassungen aus dem Maßregelvollzug (siehe hierzu Tetal, 2021).

  4. 4.

    Die Ergebnisse der Analyse der Legalbewährung von jungen Strafgefangenen, die 2013 aus dem Jugendstrafvollzug entlassen wurden, werden kurz im Abschn. 3.2.6 präsentiert.

  5. 5.

    Im Bundeszentralregister werden die Informationen zur Straftat differenziert eingetragen. Meist sind bei einer Entscheidung mehrere Straftatbestände erfasst. Für die Rückfallanalysen wird ausschließlich das „schwerste“ Delikt (anhand des Strafrahmens wie auch in der Strafverfolgungsstatistik) herangezogen (siehe Jehle et al., 2020, S. 77) Auf Straftatenebene wurden die Auswertungen ohne Gesamtstrafen durchgeführt.

  6. 6.

    Wird in einem Verfahren über mehrere Straftaten entschieden, wird das letzte Tatdatum im Bundeszentralregister eingetragen.

  7. 7.

    Mittlere Haftdauer bedeutet hier, dass die Länge der Haftstrafe zwischen einem halben Jahr und fünf Jahren lag.

  8. 8.

    Unter kurze Haftdauer fallen hier Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr.

  9. 9.

    Faktoren der logistischen Regression: Art der Haftentlassung, Dauer der Freiheitsstrafe, Anzahl der Vorstrafen (auch getrennt nach: Anzahl Freiheitsstrafen ohne Bewährung, Anzahl Freiheitsstrafen mit Bewährung, Anzahl Geldstrafen, Anzahl Sanktionen nach JGG, jeweils vor der Bezugsentscheidung), Alter bei Haftentlassung, Delikt, Geschlecht, Tatmerkmale (Tateinheit (StGB § 52), Tatmehrheit (StGB § 53), weiteres Delikt innerhalb der Bezugsentscheidung vorhanden (z. B. Diebstahl und Hausfriedensbruch), Anstiftung (StGB § 26), Mittäter (StGB § 25 Abs. 2), Verminderte Schuldfähigkeit (StGB § 21), Versuch (StGB § 23)).

  10. 10.

    In der Tabelle sind nicht alle Faktoren dargestellt, die zur Berechnung verwendet wurden.

  11. 11.

    Weitere Auswertungen, die nicht in Jehle et al. (2020) oder hier veröffentlicht sind, können über die Forschungsdatenbank zum Rückfall in Deutschland (FoRD) (URL: https://dfglbu.as.wiwi.uni-goettingen.de) abgerufen werden (Jehle et al., 2020, S. 43 f.).

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Tetal, C. (2022). Legalbewährungsfakten: Rückfall und strafrechtliche Sanktionierung nach Strafvollzug. In: Wirth, W. (eds) Steuerung und Erfolgskontrolle im Strafvollzug. Edition Forschung und Entwicklung in der Strafrechtspflege. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35620-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-35620-0_5

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  • Publisher Name: Springer, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-35619-4

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