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Die fünf Dimensionen sozialer Roboter

Der Versuch einer Systematisierung

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Soziale Roboter

Zusammenfassung

Soziale Roboter, also sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen wurden, verbreiten sich immer mehr, im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich, in Hotellerie und Gastronomie, in Shopping Malls und im Haushalt. Der vorliegende Beitrag lotet nach einer kurzen Einleitung zunächst den Begriff aus, mit Hilfe einer knappen Definition und einiger Beispiele bekannter Produkte sowie – vor allem – unter Verwendung einer Abbildung mit fünf Dimensionen. Dann setzt er sich mit diesen im Detail auseinander, unter Berücksichtigung von Hardwarerobotern im Verhältnis zu Menschen und Tieren. Es ergibt sich, dass die fünf Dimensionen eine hilfreiche Systematisierung sozialer Roboter darstellen, die in verschiedenen Richtungen ausbau- und anschlussfähig ist. Mögliche Lücken können nach und nach geschlossen, mögliche Unstimmigkeiten nach und nach beseitigt werden. Ein kurzes Kapitel geht auf Softwareroboter ein, ebenfalls mit Blick auf die fünf Dimensionen. Ein Schlussteil fasst den Beitrag zusammen und liefert einen Ausblick.

Leben, erzähl mir bloß nichts vom Leben.

(Marvin in Per Anhalter durch die Galaxis)

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Notes

  1. 1.

    In der Science-Fiction sieht es ganz anders aus. Dort wimmelt es nur so von sozialen Robotern, von C-3PO und R2-D2 über Marvin – mit seinem legendären Ausspruch „Leben, erzähl mir bloß nichts vom Leben.“ – bis hin zu BB-8. Manche fiktionale Kreaturen beeinflussen die Gestaltung von realen Objekten. So hat Cozmo viel von Wall-E (überdies etwas von dessen Freundin Eve, wenn man die Augen betrachtet).

  2. 2.

    So verlangt Darling (2016) von sozialen Robotern sehr weitgehende Fähigkeiten: „Social robots communicate through social cues, display adaptive learning behavior, and mimic various emotional states.“ Die Voraussetzung eines adaptiven Lernverhaltens würde einige Modelle ausschließen.

  3. 3.

    „IoT“ ist die Abkürzung von „Internet of Things“ (dtsch. „Internet der Dinge“).

  4. 4.

    Sophia von Hanson Robotics ist als einzelnes Exemplar vorhanden, mit dem vor allem Marketing getrieben wird, etwa mit Hilfe von Auftritten in Shows. Sie ist humanoid gestaltet, hat natürlichsprachliche Fähigkeiten und einen durchsichtigen Hinterkopf. Der Geminoid, der Wiedergänger von Hiroshi Ishiguro, stammt von den Hiroshi Ishiguro Laboratories. Diese fertigen auf Wunsch andere humanoide Modelle an.

  5. 5.

    Allerdings sind gerade bekannte Modelle wie Pepper in der physischen Aktion sehr schwach. Andere wie Lio hingegen sind diesbezüglich stark.

  6. 6.

    LADYBIRD ist ein Prototyp eines tierfreundlichen Saugroboters. Er soll Marienkäfer erkennen und verschonen (Bendel 2018a, b, c, d). HAPPY HEDGEHOG, ein tierfreundlicher Rasenmähroboter, soll in der Nähe von Igeln rechtzeitig seine Arbeit einstellen. Er benutzt eine Wärmebildkamera und Machine Learning (Bendel et al. 2021).

  7. 7.

    Überzeugend bedeutet hier nicht unbedingt, dass man erfolgreich längerfristig getäuscht wird, sondern dass man sich bereitwillig – bewusst oder unbewusst – dem Spiel und der Wirkung hingibt.

  8. 8.

    Dabei hilft Robot Enhancement, die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht (Bendel 2021).

  9. 9.

    In dieser Nähe müssen sie Sicherheit bieten, was auch für soziale Roboter gilt. Wenn sie zudem bestimmte Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten erhalten, etwa für eine simple und intuitive Steuerung, rücken sie nach und nach mit sozialen Robotern im engeren Sinne zusammen. Die soziale Robotik widmet sich ferner Co-Robots in der Fabrik, zumindest bestimmten Aspekten dieses Typs (Bendel 2020a, b, c).

  10. 10.

    Social Bots sind Bots, also Softwareroboter bzw. -agenten, die in sozialen Medien (Social Media) vorkommen (Bendel 2017). Sie liken und retweeten, und sie texten und kommentieren, können also natürlichsprachliche Fähigkeiten haben. Oft werden mit ihrer Hilfe Fake-Accounts betrieben. Nur in einigen Fällen sind es nützliche Werkzeuge zur Verbreitung nützlicher Informationen. Sie können freilich ebenso als Chatbots fungieren und damit mit Benutzern synchron kommunizieren – als solche sind sie im weiteren Verlauf durchaus mitgemeint.

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Bendel, O. (2021). Die fünf Dimensionen sozialer Roboter. In: Bendel, O. (eds) Soziale Roboter. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31114-8_1

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