Zusammenfassung
In diesem Aufsatz werden Kontinuitäten und Wandel in den einflussreichsten Elternratgebern für die Säuglings- und Kleinkindzeit von 1945 bis zur Gegenwart rekonstruiert. Die vorgestellte Studie, die sich am sozialökologischen Modell von Bronfenbrenner orientiert, verortet dominante Narrative im historischen Kontext. Geschlossen wird damit eine Forschungslücke. Neuere Forschungsergebnisse, z. B. aus der Säuglings- und Bindungsforschung, finden immer stärker Eingang in die Ratgeberliteratur. Umgekehrt geben Elternratgeber Anstöße zur breiten gesellschaftlichen Diskussion über Erziehung und Impulse für wissenschaftliche Diskurse.
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