Zusammenfassung
Die aktuelle Lage in der Kommunikation zwischen potenziellen Mitarbeitern und Unternehmen wird gekennzeichnet durch ein erhebliches Maß an Identitätsprofilierung. Neben der identitätsbasierten Selbstdarstellung von Unternehmen während der Rekrutierung ist mit der Etablierung der neuen sozialen Medien auch von Bewerberseite verstärkt mit Selbstdarstellungen zu rechnen (LinkedIn, Xing). Damit wird die Frage aktuell, wie sich ein optimales Matching von Wertdarstellungen auf beiden Seiten mit kongruenten Wertprofilen erreichen lässt. In diesem Rahmen wäre es u.a. wichtig, über den Einsatz von Wertappellen in der Annoncierung für Hochschulabsolventen Bescheid zu wissen, welche Wertappelle zurzeit in den Niederlanden und in Deutschland für diese Sondergruppe von Arbeitsuchenden besonders stark zum Tragen kommen. Die vorliegende Studie schließt sich den Studien von Schwartz (1994), Ros et al. (1999) und Hofstede (2001) an und möchte eine Beschreibungsgrundlage für die im Employer Branding eingesetzten Wertdimensionen entwickeln helfen. Die methodologischen Aspekte der Sondierungsarbeit betreffen neben der Erstellung eines Beschriftungskatalogs zur Bestimmung von eindeutigen und kulturübergreifenden Wertappellen im Employer Branding andere Aspekte wie die Kongruenz in der Benutzung. Um die konkreten Veränderungen in der Wahl und in der Kontextabhängigkeit von Wertappellen gegenüber der Forschung aus dem Jahre 2002 (Crijns/Hornikx) sichtbar zu machen, wurden in einem Jahrgang (1999) und in einer Branche (IT-Branche) Stellenanzeigen kulturkontrastiv (NL-D) im Hinblick auf die Unterschiede in der Anwendung von Wertappellen untersucht. Dabei wurde der Einsatz von Wertappellen anhand der Wertekategorien von Hofstede (2001) beschrieben. Der neue Forschungsansatz betrifft die Analyse einer einzigen, auf die junge Zielgruppe von (potenziellen) Hochschulabsolventen ausgerichtete Employer Branding-Kampagne (2013f.). Dass dieser Werteappelleinsatz nicht mit der Nutzung von Abbildungen von Frauen und Männern zu korrelieren braucht, wird mit Ausführungen zu den Beispielen belegt. Diese beiden Aspekte erlauben die Schlussfolgerung, sich in Nachfolgeuntersuchungen auf die Wertappelle der hohen und niedrigen ,Maskulinität’ zu konzentrieren. Das Fernziel lautet auf Grund eines gelenkten Einsatzes von solchen Wertappellen, eine ‚kongruente Ansprache‘ weitestgehend und möglichst zeitgemäß in erreichbare Nähe zu rücken.
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Crijns, R. (2017). Kongruente Ansprache von Hochschulabsolventen im Employer Branding in Deutschland und den Niederlanden: zum Stellenwert von Wertappellen in gedruckten Anzeigen. In: Nielsen, M., Lévy-Tödter, M., Luttermann, K. (eds) Stellenanzeigen als Instrument des Employer Branding in Europa . Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommunikation, vol 23. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12719-0_7
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