Zusammenfassung
Die Psychotraumatherapie dient der Stabilisierung der traumatisierten Person, der Bearbeitung ihrer Traumata und der Integration dieser Erfahrungen in die Gesamtpersönlichkeit. Dieser Beitrag referiert die mehrjährige Behandlung einer schwer traumatisierten Patientin, beschreibt die Therapieerfolge und interpretiert sie vor dem Hintergrund des ökologischen Modells therapeutischer Prozesse.
Die in ihrer Kindheit schwer misshandelte Patientin entwickelte Schmerzen und Lähmungserscheinungen; mit 15 Jahren kam es zu einer Magersucht. Im Erwachsenenalter litt die Patientin unter zahlreichen somatischen Symptomen, neurologischen Ausfällen, einer Angstproblematik und anderen Beschwerden. Auch zeigte sie eine ausgeprägte psychische und somatische Dissoziationsproblematik.
In der Therapie schuf die Patientin unter anderem Texte und Bilder, die ihr als Vehikel dienten, sich selbst und ihren Körper (wieder) kennen zu lernen und ihre leiblichen Reaktionen auf die Umwelt besser zu steuern. Eines der Therapieziele war es, aus sich selbst heraus ein intentionales Verhältnis zu sich und zur Welt aufzubauen und ein ökologisches Gleichgewicht zwischen sich und der Umwelt herzustellen.
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Mancini, A. (2016). Das Gefühl, dass es da etwas Eigenes, einen unverwechselbaren inneren Kern gibt. In: Bertram, M., Kolbe, H. (eds) Dimensionen therapeutischer Prozesse in der Integrativen Medizin. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12149-5_3
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