Zusammenfassung
Es sind die Phänomene des trotzdem gelingenden Lebens angesichts erlebter Gebrochenheit und Vulnerabilität, die das Konstrukt der Resilienz so reizvoll machen. Es scheinen sich Erfahrungen moderner Gesellschaften, die von der Komplexität und Mehrdimensionalität der Lebensumstände ebenso geprägt sind, wie von der Konfrontation mit individuellen und sozialen Risiken, verbinden zu lassen mit dem Streben nach Wohlbefinden und gelingendem Leben. Mit dem Anspruch der Handlungsrelevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse liegt der große Reiz der Resilienzforschung darin, nicht nur Einflussfaktoren und Resilienzkonstellationen zu analysieren, sondern darauf aufbauend Strategien zu entwickeln, die geeignet sind, Widerstandsfähigkeit, Wohlbefinden und Gesundheit zu fördern. Resilienz an der Schnittstelle von Public Health und Gerontologie sensibilisiert jedoch auch dafür, dass Gesundheit, Wohlbefinden und gelingendes Leben unabdingbar mit den Kategorien des Relativen und nur bedingt Herstellbaren zu denken sind. Die Übernahme der Sorge (care) ist dabei nicht nur eine zentrale Aufgabe des Gemeinwesens (community), für in besonderem Maße vulnerable Menschen, sondern Sorgeverantwortung und Sorgearbeit sind integraler Teil eines stabilen und zukunftsfähigen, also resilienten, Gemeinwesens.
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Wadenpohl, S. (2016). Resilienz – An der Schnittstelle von Public Health und Gerontologie. In: Wink, R. (eds) Multidisziplinäre Perspektiven der Resilienzforschung. Studien zur Resilienzforschung. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09623-6_4
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