Zusammenfassung
Der Verfasser skizziert die Grundzüge einer pädagogischen Theorie, die den Anspruch der Kritischen Theorie konsequent ernst nimmt und daher als „Negative Pädagogik“ bezeichnet wird. Es wird zunächst geklärt, wie der Begriff der Negation hier nicht zu verstehen ist, um danach in Anlehnung an Adorno Negation als in der Sache bestimmte, radikale Kritik zu begründen, die sich nicht von vorneherein einem pädagogischen „Geständniszwang“ unterwirft, sondern eine nüchtern-distanzierte Haltung einnimmt und zugleich aus dem Horizont der erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung heraus argumentiert. Unter dieser Voraussetzung ist „Negative Pädagogik“ nicht nur ein anderer theoretischer Zugang zu pädagogischen Phänomenen, sondern zugleich auch ein Forschungsprogramm, das die Notwendigkeit normativer Bezugspunkte für pädagogische Theorie ebenso berücksichtigt, wie die Notwendigkeit, die praktische Gültigkeit theoretischer Postulate empirisch unvoreingenommen zu untersuchen. In diesem Sinne skizziert der Verfasser abschließend eine Methode zur empirischen Aufklärung unterrichtlichen Handelns.
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Gruschka, A. (2015). Wozu Negative Pädagogik?. In: Dammer, KH., Vogel, T., Wehr, H. (eds) Zur Aktualität der Kritischen Theorie für die Pädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09569-7_3
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