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Privatinsolvenzverfahren – eine ausreichende Antwort des Gesetzgebers?

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Schulden und ihre Bewältigung
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Zusammenfassung

„Pacta sunt servanda“ bedeutet wörtlich „Verträge sind einzuhalten“; mit dieser lateinischen Wendung wird das Prinzip der Vertragstreue im privaten Recht ausgedrückt. Vertragliche Vereinbarungen sind einzuhalten und zu erfüllen. Die Bedeutung dieses Rechtsgrundsatzes für unsere Rechts- und Wirtschaftsordnung liegt auf der Hand.

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Notes

  1. 1.

    1 Umfassend zur gesetzgeberischen Motivation BT-Drucksache 12/7302 sowie BT-Drucksache 14/5680.

  2. 2.

    2 Zur Etablierung der Überschuldungsursache „Krankheit” unter die wichtigsten Überschuldungsgründe umfassend Iff - Überschuldungsreport 2012, im Internet abzurufen unter: www.iff-ueberschuldungsreport.de/media.php?id=4581, S. 15 f; zur Wechselbeziehung von Krankheit und Schulden ausführlich Kokott ZVI 2012, 249 ff.

  3. 3.

    3 Siehe zu den Hauptauslösern anstatt vieler Quellen die aktuelle Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamtes: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2012, im Internet abrufbar unter: www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/VermoegenSchulden/HauptausloeserPrivateUeberschuldung.html.

  4. 4.

    4 BVerfGE 92, 263, 271: „Der Gläubiger hat zwar weiterhin einen Anspruch auf Zahlung, jedoch ist die Forderung ohne wirtschaftlichen Wert, weil eine gelöschte Gesellschaft regelmäßig kein Vermögen mehr hat, auf das zugegriffen werden kann. Bei einer natürlichen Person liegt es kaum anders. Dass diese nach Abschluss des Gesamtvollstreckungsverfahrens zu Vermögen gelangt ist, ist wenig wahrscheinlich.”; siehe ebenfalls BVerfG ZInsO 2006, 317, 319.

  5. 5.

    5 Smid, Grundzüge des neuen Insolvenzrechts, S. 355.

  6. 6.

    6 Die Zahlen sind oft beschrieben worden; vgl. etwa schon Korczak, Überschuldung in Deutschland zwischen 1988 und 1999, Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 198, S. 105 f.; ders., Überschuldungsexpertise für den 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, 2004, im Internet zu finden unter: www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung2/Pdf-Anlagen/materialien-zur-familienpolitik-nr.-19-2004,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf; Zimmermann, Ermittlung der Anzahl überschuldeter Privathaushalte in Deutschland, in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Materialien zur Familienpolitik – Lebenslagen von Familien und Kindern – Überschuldung privater Haushalte, Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung, Nr. 22/2008, Berlin 2008. Zur aktuellsten Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamtes siehe Statistisches Bundesamt, Statistik zur Überschuldung privater Personen 2012, im Internet abrufbar unter:www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Ueberschuldung/Ueberschuldung5691101117004.pdf?__blob=publicationFile. Weitere Datenbestände wissenschaftsbasierter Sozialberichtserstattung existieren beim Verband der Vereine Creditreform (SchuldnerAtlas Deutschland), der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung Schufa (Kredit-Kompass) sowie beim Institut für Finanzdienstleistungen (iff - Überschuldungsreport). Vgl. hierzu SchuldnerAtlas 2012, im Internet zu finden unter: www.creditreform.de/Deutsch/Creditreform/Presse/Archiv/SchuldnerAtlas_Deutschland/2012/Analyse_SchuldnerAtlas_Deutschland_2012.pdf; SCHUFA Kredit-Kompass 2012, im Internet zu finden unter: www.schufa-kredit-kompass.de/media/teamwebservices/downloads/schufa_kreditkompass_2012.pdf; Iff - Überschuldungsreport 2012, im Internet abzurufen unter: www.iff-ueberschuldungsreport.de/media.php?id=4581.

  7. 7.

    7 Hinzuweisen sei ebenfalls auf die wachsende strukturelle Überschuldung, die unabhängig von jeder konjunkturellen Entwicklung ist; vgl. zum veränderungsresistenten Schuldnersockel SchuldnerAtlas 2012, im Internet zu finden unter: www.creditreform.de/Deutsch/Creditreform/Presse/Archiv/SchuldnerAtlas_Deutschland/2012/Analyse_SchuldnerAtlas_Deutschland_2012.pdf, S. 47 f.

  8. 8.

    8 Die Erwerbsobliegenheit und die Freiheit des Schuldners, sich selbständig wirtschaftlich zu betätigen, werden insbesondere in §§ 295 Absatz 1 Nr. 1, Absatz 2 InsO und in §§ 4c Nr. 4, 35 Absatz 2 Satz 2 InsO aufgegriffen. Vgl. hierzu MünchKomm-InsO/Ehricke, 2. Auflage 2008, § 295 RdNr. 105.

  9. 9.

    9 Erste Vorlage AG München NZI 2002, 676; verworfen durch BVerfG NZI 2003, 162. Zweite Vorlage AG München ZVI 2003, 546; verworfen durch BVerfG NJW 2004, 1233. Dritte Vorlage AG München NZI 2004, 456; verworfen durch BVerfG Beschl. v. 07.07.2004 – 1 BvL 3/04. Vierte Vorlage AG München Beschl. v. 06.07.2005 – 1506 IN 2348/03; verworfen durch BVerfG ZInsO 2006, 317. Einen kurzen Überblick über die Verfassungsdiskussion gibt Gottwald/ Ahrens, Insolvenzrechts-Handbuch, 4. Auflage 2010, § 76 RdNr. 8 ff.

  10. 10.

    10 Ausführlich zu dieser Diskussion Gold, Verbraucherinsolvenz- und Restschuldbefreiungsverfahren versus pacta sunt servanda, Hamburg 2006.

  11. 11.

    11 Zur Diskussion um die Einordnung der Restschuldbefreiung als insolvenzverfahrensrechtliches Ziel vgl. Gottwald/Ahrens, Insolvenzrechts-Handbuch, 4. Auflage 2010, § 76 RdNr. 20 ff.

  12. 12.

    12 Einen ständigen Diskussionspunkt bilden die Versagungsgründe, denn redlich ist nur derjenige Schuldner, dem die Restschuldbefreiung nicht versagt wird. Als mögliche Gründe für eine Versagung (neben gläubigerschädigenden Verstößen gegen die Obliegenheiten gemäß § 296 InsO) nennt § 290 InsO Insolvenzstraftaten, vorsätzliche oder grob fahrlässige Falschangaben zu den wirtschaftlichen Verhältnissen, Handlungen, die Gläubigerinteressen beeinträchtigen oder die Staatskassen belasten sowie vorsätzliche oder grob fahrlässige Verletzungen bestimmter Mitwirkungspflichten im Verfahren. Siehe hierzu Gottwald/Ahrens, Insolvenzrechts-Handbuch, 4 Auflage 2010, § 76 RdNr. 35 ff. Ausführlich zu den Zukunftsperspektiven eines Bauplans für das Privatinsolvenzverfahren Ahrens ZZP 122 (2009), 133, 154 f.

  13. 13.

    13 Zu den vom Gesetzgeber vorgesehenen Regelbeispielen geeigneter Personen und Stellen vgl. Hergenröder ZVI 2007, 448 ff.

  14. 14.

    14 Ausführlich zu den rechtlichen Besonderheiten des Verbraucherinsolvenzverfahrens Hergenröder DZWIR 2001, 397, 401 ff.; ders. DZWIR 2006, 265 ff.; ders. DZWIR 2006, 441 ff.; vgl. auch die Kritik am zweistufigen Verfahren bei Ahrens ZZP 122 (2009), 133 ff. Zu den aktuellen Reformgedanken des Verbraucherinsolvenzrechts siehe Grote/Pape ZInsO 2012, 1913 ff.; Harder NZI 2012, 113 ff.; Jäger ZVI 2012, 177 ff.; Lissner ZVI 2012, 93 ff.

  15. 15.

    15 Ausführlich zu der Einstandspflicht des Staates bei Masselosigkeit Hergenröder DZWIR 2006, 265, 266 ff.; ders. Festschrift für Horst Konzen (2006), S. 287, 291 ff.

  16. 16.

    16 Bayerisches Staatsministerium der Justiz (Hrsg.), Überlegungen zur Reform der Verbraucherentschuldung (2004), im Internet abrufbar unter www2.justizbayern.de, S. 7 ff.

  17. 17.

    17 Die Gesamtkosten aller Verbraucherinsolvenzverfahren wurden nur für das Jahr 2004 auf 147 369 Millionen Euro geschätzt. Zu den Rückflüssen aus Kostenstundungen aller Einzelpersonen Kollbach ZVI 2005, 453, 455 ff.; ausführlich Hergenröder, Festschrift für Horst Konzen (2006), S. 287, 291 ff.

  18. 18.

    18 Zu den vorgeschlagenen Modellen zur Neustrukturierung des Entschuldungsverfahrens Förster ZInsO 2002, 17 ff.; Hofmeister ZVI 2003, 12 ff.; Hofmeister/Jäger ZVI 2005, 180 ff.; Jäger ZVI 2003, 55 ff.; Klaas ZInsO 2003, 577 ff.; Kohte, Ziel und Wirkung gesetzlicher Änderungen der InsO und ZPO auf überschuldete und von Überschuldung bedrohte Haushalte (2004); Mäusezahl ZVI 2003, 49 ff.; Springeneer, Reform der Verbraucherinsolvenz: Die Suche nach einer sozialverträglichen Funktionsbestimmung; (2005); Stephan ZVI 2003, 145 ff.; Wimmer, Die Entschuldung völlig mittelloser Personen, in: Stefan Smid (Hrsg.), Neue Fragen des deutschen und internationalen Insolvenzrechts (2006), S. 21 ff.; eine Synopse zur Änderung der Insolvenzordnung nebst den einschlägigen Gesetzesentwürfen und Materialien findet sich bei Stefan Smid (Hrsg.), Große Insolvenzrechtsreform 2006 – Synopsen – Gesetzesmaterialien – Stellungnahmen – Kritik (2006). Siehe auch Hergenröder DZWIR 2006, 265, 268 ff. mit zahlreichen Nachweisen zur Reformdiskussion.

  19. 19.

    19 So schon statt vieler Beule, Festschrift für Uhlenbruch, 2000, S. 539, 562 ff.

  20. 20.

    20 BGBl. I 2710. Hierzu Hergenröder DZWIR 2001, 397, 407 ff. Seit Dezember 2001 können private Schuldner somit ihre Verfahrenskosten durch die Staatskasse stunden lassen. Vorher musste ein Schuldner in der Lage sein, zumindest die Verfahrenskosten aufzubringen, damit die Verfahrenseröffnung als Voraussetzung für die Restschuldbefreiung stattfinden konnte. Vgl. zur Verfahrenskostenstundung etwa Hergenröder DZWIR 2004, 73 ff.; Pape ZVI 2002, 225 ff.; Vallender MDR 2002, 181 ff.

  21. 21.

    21 Die Änderung der Insolvenzordnung führte zu einem regelrechten Andrang bei den Gerichten. Diese Möglichkeit führte im Jahre 2002 zu einem Anstieg der Verbraucherinsolvenzen um 60 % auf 21 400. In folgenden Jahren lagen die Zuwachsraten bei Verbraucherinsolvenzen bei ca. 40 %, bis sie im Jahre 2007 auf 9 % sanken. Es kann angenommen werden, dass dieser Rückgang mit der Tatsache im Zusammenhang steht, dass Verfahren bereits seit längerem verschuldeter Personen von den Gerichten endgültig abgewickelt worden sind. Vgl. die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes, abrufbar unter www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/UnternehmenGewerbeInsolvenzen/Insolvenzen/Aktuell,templateId=renderPrint.psml.

  22. 22.

    22 Verbraucherinsolvenzen wurden seitdem in den wenigsten Fällen mangels Masse abgewiesen. Vgl. Angele, Wirtschaft und Statistik 2008, 302, 305.

  23. 23.

    23 Vgl. hierzu die Insolvenzstatistiken des Statistischen Bundesamtes wie etwa für die Jahre 2010 bis 2012 im Internet bereitgestellt unter folgendem Link: www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/UnternehmenHandwerk/Insolvenzen/Tabellen/UnternehmenSchuldner.html.

  24. 24.

    24 Iff - Überschuldungsreport 2012, im Internet abzurufen unter: www.iff-ueberschuldungsreport.de/media.php?id=4581, S. 65 f.

  25. 25.

    25 Iff - Überschuldungsreport 2012, im Internet abzurufen unter: www.iff-ueberschuldungsreport.de/media.php?id=4581, S. 65 mit weiteren Nachweisen.

  26. 26.

    26 So schon Lechner/Backert, Dynamik des Verbraucherinsolvenzverfahrens – Regionale Disparitäten und aktivierende Wirkungen, Expertise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Materialien zur Familienpolitik Nr. 21/2005, S. 1, 11 f.

  27. 27.

    27 Durchaus realitätsnahe Überlegungen im Iff - Überschuldungsreport 2012, im Internet abzurufen unter: www.iff-ueberschuldungsreport.de/media.php?id=4581, S. 66.

  28. 28.

    28 Vgl. etwa die Materialien zur Familienpolitik: Lebenslagen von Familien und Kindern – Überschuldung privater Haushalte; Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Nr. 22/2008, S. 33 ff.; abrufbar unter www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/armutsberichtmaterialien,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf.

  29. 29.

    29 Die ersten regionalen Untersuchungen zur rechtlichen und sozialen Wirksamkeit des Verbraucherinsolvenzverfahrens sind zu finden in den Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armutsund Reichtumsbericht der Bundesregierung, Menschen in der Verbraucherinsolvenz – Rechtliche und soziale Wirksamkeit des Verbraucherinsolvenzverfahrens einschließlich Darstellung der Haushaltsstrukturdaten des untersuchten Personenkreises, im Internet abrufbar unter www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/armutsbericht-materialien,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf., S. 33 ff. Aktueller Lechner, Eine zweite Chance für alle gescheiterten Schuldner?, Längsschnittstudie zur Evaluation des Verbraucherinsolvenzverfahrens im Auftrag der SCHUFA, 2010, im Internet abrufbar unter www.schufa-verbraucherbeirat.de/media/themenundprojekte/downloads/wirkungsstudie_verbraucherinsolvenzverfahren_final.pdf.

  30. 30.

    30 Lechner, Eine zweite Chance für alle gescheiterten Schuldner?, Längsschnittstudie zur Evaluation des Verbraucherinsolvenzverfahrens im Auftrag der SCHUFA, 2010, im Internet abrufbar unter www.schufa-verbraucherbeirat.de/media/themenundprojekte/downloads/wirkungsstudie_verbraucherinsolvenzverfahren_final.pdf.

  31. 31.

    31 Lechner, Eine zweite Chance für alle gescheiterten Schuldner?, Längsschnittstudie zur Evaluation des Verbraucherinsolvenzverfahrens im Auftrag der SCHUFA, 2010, im Internet abrufbar unter www.schufa-verbraucherbeirat.de/media/themenundprojekte/downloads/wirkungsstudie_verbraucherinsolvenzverfahren_final.pdf.

  32. 32.

    32 Reifner/Springeneer, Die private Überschuldung im internationalen Vergleich – Trends, Probleme, Lösungsansätze, in: Schuldenkompass der Schufa (2004), S. 194.

  33. 33.

    33 Zu Selbstverständnis und Arbeitsweise der Schuldnerberatungsstellen Hergenröder ZVI 2003, 577, 578 ff.; ders. ZVI 2007, 448 ff.; eingehend Ebli, Pädagogisierung, Entpolitisierung und Verwaltung eines gesellschaftlichen Problems. Die Institutionalisierung des Arbeitsfeldes „Schuldnerberatung” (2003), S. 141 ff.

  34. 34.

    34 Umfassende Befunde in den Materialien zur Familienpolitik: Lebenslagen von Familien und Kindern – Überschuldung privater Haushalte; Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armutsund Reichtumsbericht der Bundesregierung, Nr. 22/2008, S. 129 ff.; abrufbar unter www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/armutsbericht-materialien,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf.

  35. 35.

    35 Die psycho-soziale Dimension einer Verschuldungssituation lässt sich anhand von vier Elementen erfassen. Lebensqualität wird mit Blick auf die emotionale Situation des Betroffenen, seine soziale Integration, die körperliche Verfassung und Lebenseinstellung kategorisiert. Vgl. Kuhlemann/Walbrühl, Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; erörtert in den Materialien zur Familienpolitik: Lebenslagen von Familien und Kindern – Überschuldung privater Haushalte; Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Nr. 22/2008; abrufbar unter www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/armutsbericht-materialien,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf. Aktuell siehe Lechner, Eine zweite Chance für alle gescheiterten Schuldner?, Längsschnittstudie zur Evaluation des Verbraucherinsolvenzverfahrens im Auftrag der SCHUFA, 2010, S. 21 ff., im Internet abrufbar unter www.schufa-verbraucherbeirat.de/media/themenundprojekte/downloads/wirkungsstudie_verbraucherinsolvenzverfahren_final.pdf.

  36. 36.

    36 Korczak/Pfefferkorn, Überschuldungssituation und Schuldnerberatung in der Bundesrepublik Deutschland, Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie und Senioren, Band 3 (1992), S. XXI.

  37. 37.

    37 Ausführlich zur Wechselbeziehung von Krankheit und Schulden Kokott ZVI 2012, 249 ff.

  38. 38.

    38 Die Schuldnerberatungsstellen dienen den betroffenen Schuldnern als psychosoziale Auffangstationen, bewähren sich als wichtige Partner in der Verhandlung mit Gläubigern in der Vorbereitung und während der Durchführung des Insolvenzverfahrens und können aus ihrem anonymisierten statistischen Datenpool hinreichend zuverlässige Aussagen zu den Ursachen und dem Ausmaß privater Überschuldung, der Zusammensetzung des überschuldeten Personenkreises und Angaben zu den Gläubigern tätigen.

  39. 39.

    39 Zum Selbstverständnis und zur Arbeitsweise der Schuldnerberatungsstellen Hergenröder ZVI 2003, 577, 578 ff.; ders. ZVI 2007, 448 ff.. Eingehend Ebli, Pädagogisierung, Entpolitisierung und Verwaltung eines gesellschaftlichen Problems. Die Institutionalisierung des Arbeitsfeldes „Schuldnerberatung”, 2003, S. 141 ff.; Homann, Praxis und Recht der Schuldnerberatung, 2009, Rn. 25 ff., 85 ff., 116 ff.

  40. 40.

    40 Siehe statt vieler zur Etablierung der Überschuldungsursache „Krankheit” unter die wichtigsten Überschuldungsgründe den Iff - Überschuldungsreport 2012, im Internet abzurufen unter: www.iff-ueberschuldungsreport.de/media.php?id=4581, S. 15 f; In Bezug auf psychische Erkrankungen wie Depression oder Burnout geht diese Entwicklung Hand in Hand mit den Beobachtungen der gesetzlichen Krankenkassen, die bei der jährlichen Aufstellung des Fehlzeitenreports feststellen, dass sich seit den 90er Jahren die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen fast verdoppelt hat und inzwischen nach Angaben der Bundespsychotherapeutenkammer knapp 11 Prozent aller Fehltage auf psychische Störungen zurückgehen. Vgl. etwa die Pressemitteilung der Bundespsychotherapeutenkammer zur Woche der seelischen Gesundheit 2010, im Internet abrufbar unter: www.bptk.de/uploads/media/20101001_pm_bptk_psychische_krankheiten_zahlen_fakten.pdf; umfassend die Studie der Bundespsychotherapeutenkammer zu psychischen Belastungen in der modernen Arbeitswelt, im Internet zu finden unter: www.bptk.de/uploads/media/20100518_psychische_erkrankungen_in_der_arbeitswelt.pdf.

  41. 41.

    41 Zum Verlauf und den Ergebnissen der Studie siehe etwa Münster/Rüger/Ochsmann/ Alsmann/Letzel, Überschuldung und Gesundheit – Sozialmedizinische Erkenntnisse für die Versorgungsforschung, in: ArbeitsmedizinSozialmedizinUmweltmedizin 2007, 628 ff.; Münster/ Letzel, Überschuldung, Gesundheit und soziale Netzwerke. Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrgs.), Materialien zur Familienpolitik: Lebenslagen von Familien und Kindern. Überschuldung privater Haushalte Nr. 22/2008, 55 ff.; dies., Sozialmedizinische Relevanz der überschuldeten Privathaushalte in Deutschland, in: ZVI-Sonderheft 2009, 50 ff.; dies., Auswirkungen von Überschuldung auf die Gesundheit, in: Bundesverband der Wohlfahrtsverbände (Hrsg.), Schuldenreport 2009, S. 62 ff.; Münster/Rüger/Ochsmann/ Alsmann/Letzel, Überschuldung und Zuzahlung im deutschen Gesundheitssystem – Benachteiligung bei Ausgabenarmut, in: Gesundheitswesen 2009, 67 ff.; im Internet ist der Bericht zu finden unter: www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Forschungsnetz/forschungsberichte,did=111808.html. Münster/Letzel, Sozialmedizinische Relevanz der überschuldeten Privathaushalte in Deutschland, ZVI Sonderheft 2009, 50 ff.

  42. 42.

    42 Vgl. zu den Zusammenhängen von Armut, psychischer Erkrankung und Überschuldung aus betreuungsrechtlicher Sicht Herzog, Betreuungsrechtliche Praxis 2008, 7 ff.

  43. 43.

    43 Zu den vielfältigen Aspekten der Überschuldung Hergenröder/Kokott, ZVI-Sonderheft 2009, 27 ff.

  44. 44.

    44 Zu gesundheitlichen Aspekten in der Wohlverhaltensphase Lechner, Eine Chance für alle gescheiterten Schuldner?, Längsschnittstudie zur Evaluation des Verbraucherinsolvenzverfahrens, im Internet abrufbar unter: www.schufa-verbraucherbeirat.de/media/themenundprojekte/downloads/wirkungsstudie_verbraucherinsolvenzverfahren_final.pdf, S. 52, 62, 74.

  45. 45.

    45 Vgl. insoweit die Handlungsempfehlungen aus der ASG-Studie: Multimodaler Stresspräventionskurs „Wir gehn’s an – Stressfaktor Schulden”, Einzelheiten bei Zier/Bellwinkel/Faryn- Wewel/Letzel/Münster, Zielgruppenorientierte Präventionsangebote am Standort Schuldnerund Insolvenzberatung als neuer Weg der Stärkung gesundheitlicher Teilhabe überschuldeter Menschen, in: Forschungscluster „Gesellschaftliche Abhängigkeiten und soziale Netzwerke” (Hrsg.), Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden? Perspektiven interdisziplinären Wissenstransfers, Wiesbaden 2012, S. 201 ff.; umfassend hierzu Hergenröder/Kokott, Private Überschuldung und Teilhabe am staatlichen Gesundheitssystem, in: Forschungscluster „Gesellschaftliche Abhängigkeiten und soziale Netzwerke” (Hrsg.), Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden? Perspektiven interdisziplinären Wissenstransfers, Wiesbaden 2012, S. 65 ff.; Kokott, Private Überschuldung und Krankheitsprävention, in: Forschungscluster „Gesellschaftliche Abhängigkeiten und soziale Netzwerke” (Hrsg.), Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden? Perspektiven interdisziplinären Wissenstransfers, Wiesbaden 2012, S. 103 ff.; Hergenröder, Zuzahlungen als Hemmschuh gesundheitlicher Teilhabe, in: Forschungscluster „Gesellschaftliche Abhängigkeiten und soziale Netzwerke” (Hrsg.), Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden? Perspektiven interdisziplinären Wissenstransfers, Wiesbaden 2012, S. 81 ff.

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Kokott, S.J. (2013). Privatinsolvenzverfahren – eine ausreichende Antwort des Gesetzgebers?. In: Hergenröder, C. (eds) Schulden und ihre Bewältigung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02553-3_6

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