Zusammenfassung
Bei der Konstitutionsaufklärung der Cellulose kommt gegenwärtig der Bestimmung ihres Molekulargewichtes besondere Wichtigkeit zu. Wie bei allen Hochpolymeren hängen die charakteristischen Eigenschaften dieses hochmolekularen Naturstoffes mit der Molekülgröße zusammen und ändern sich mit wechselnder Länge der diese Verbindung aufbauenden Fadenmoleküle. Die Bestimmung des Molekulargewichtes der Cellulose ist nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Technik bedeutungsvoll.
68. Mitteilung über hochpolymere Verbindungen.
Anm.bei der Korrektur. Das eben erschienene Buch von H. Mark, Physik und Chemie der Cellulose, Verlag von Julius Springer 1932, ist leider unvollständig, da der Autor folgende Arbeiten nicht kennt resp. nicht berücksichtigt: Über die Konstitution der Cellulose, von H. Staudinger, K. Frey, K. Signer: Liebigs Ann.474, 259 (1929); Über Cellulose, von H. Staudinger, K. Frey, R. Signer, W. Starck, G. Widmer: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 2308 (1930); Viscositätsmessungen an Polysacchariden und Polysaccharidderivaten, von S. Staudinger u. O. Schweitzer: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 2317 (1930); Molekulargewichtsbestimmungen an Acetylcellulosen, von H. Staudinger u. H. Freudenberger: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 2331 (1930); Über die Molekülgröße der Cellulose, von H. Staudinger u. O. Schweitzer: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 3132 (1930). Gerade in diesen Arbeiten wird der Beweis geführt, daß die Cellulose und Celluloseacetate — entgegen den früheren Anschauungen von K. H. Meyer u. H. Mark — sich molekular und nicht micellar lösen, und es wird weiter das Molekulargewicht dieser Produkte bestimmt. Über die verschiedenen Auffassungen von H. Mark auf diesem Gebiet vgl. S. 22, 33, 53, Anm. 7, 107, 125 dieses Buches.
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Notes
Nach E. Elöd u. A. Schrodt: Ztschr. f. angew. Ch.44, 933 (1931) ändert sich die Viscosität gleichkonzentrierter Lösungen ebenfalls nicht, wenn man Triacetylcellulosen zu Diacetylcellulosen verseift. Damit ist bewiesen, daß auch bei der partiellen Verseifung der Polymerisationsgrad sich nicht ändert. Vgl. ferner D. Krüger: Mell. Textilber.10, 966 (1929); Chem. Zbl.1930 I, 1463.
Vgl. dagegen die Ergebnisse von K. Werner: Ztschr. f. angew. Ch.44, 489 (1931) — Cellulosechemie12, 320 (1931).
Hess, K., K. Dziengel u. H. Maass: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 1922 (1930).
Man hat versucht, die verschiedenen Cellulosen durch Bestimmung der Kupferzahl zu unterscheiden, denn abgebaute Cellulosen haben eine höhere Kupferzahl wie nicht abgebaute, vgl. G. Schwalbe: Chemie der Cellulose, S. 625, ferner Ber. Dtsch. Chem. Ges.40, 1347 (1907); Ztschr. f. angew. Chem.23, 924 (1910). Man könnte versuchen, aus dieser Kupferzahl das Molekulargewicht der verschiedenen Cellulosen zu errechnen, aber auch bei diesem Verfahren erhält man, wie bei der Verwendung der Jodzahl, viel zu geringe Werte für das Molekulargewicht der hochmolekularen Produkte; denn es wird durch das Kupferoxyd nicht nur die endständige Aldehydgruppe oxydiert, sondern es treten auch Oxydationen in der Kette ein, vor allem, wenn man Licht nicht ausschließt, vgl. S. 494. Die ausgeschiedenen Kupfermengen sind deshalb größer, als man nach dem Molekulargewicht der Cellulosen erwarten sollte. Vgl. dazu K. Freudenberg u. Mitarbeiter: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 1527 (1930).
v. Weimarn, P. P.: Kolloid-Ztschr.11, 41 (1912);29, 197 (1921).
Berl, E., u. A. G. Innes: Ztschr. f. angew. Ch.23, 987 (1910).
Gibson, W. H.: Journ. Chem. Soc. London117, 479 (1920).
Joyner, R. A.: Journ. Chem. Soc. London121, 2395 (1922).
Hess, K., E. Messmer u. N. Ljfbitsch: Liebigs Ann.444, 316 (1925). — Über die Empfindlichkeit der Schweizer-Lösungen gegen Luft und Licht vgl. auch S. 478, Anm. 1.
Aus der Arbeit von H. Staudinger u. O. Schweitzer: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 3152 (1930).
I. Sakurada: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 2027 (1930).
Über die Annahme einer der Cellulose eigenen „Fremdhautsubstanz“ vgl. K. Hess u. Mitarbeiter: Ber. Dtsch. Chem. Ges.64, 408, 1174 (1931). Vgl. dazu H. Staudinger: Ber. Dtsch. Chem. Ges.64, 1688 (1931).
Schmidt, E.: Ber. Dtsch. Chem. Ges.57, 1834 (1924).
Vgl. H. Staudinger u. O. Schweitzer: Ber. Dtsch. Chem. Ges.63, 3132 (1930).
Ztschr. f. Elektrochem.31, 498 (1925). — Heuser, E., u. N. Hiemer: Cellulosechemie6, 101, 125, 153 (1925).
Staudinger, H., u. R. Signer: Über den Krystallbau hochpolymerer Verbindungen. Ztschr. f. Krystallogr.70, 193 (1929).
Daß für hochpolymere Substanzen topochemische Reaktionen charakteristisch sind, darauf wurde schon früher aufmerksam gemacht, vgl. H. Staudinger: Ber. Dtsch. Chem. Ges.59, 3028 (1926).
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Scholz, H. (1932). Das Molekulargewicht der Cellulose. In: Die Hochmolekularen Organischen Verbindungen - Kautschuk und Cellulose -. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92284-8_19
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